… die nicht hören können.“ (Frieda Graefe in: Die Republik 72-75, S. 56)
Es muß wohl so sein: Glück ist immer von kurzer Dauer. Und, fast wie um das zu illustrieren, sagt einer aus der Gruppe junger Leute vor dem Bar/Tabacchi vor einer Stunde, als ich mich hindurchschlängelte, um in den Laden hineinzukommen: „Raus“. Der Bezug ist klar. Das Wörtchen „Raus“ ist mir auch als Schriftzug aus Rom bekannt. Ob er mich nun speziell meinte, weiß ich nicht, ist mir auch egal. Mussolini jedenfalls ist oben überm Zigarettenregal mehrmals präsent (z.B. als Flaschenetikett). Was ich damit sagen will: diesmal habe ich es nur zwei Tage ohne Wein ausgehalten. Ich wurde nervös heute gegen Abend. In der letzten Nacht schlief ich schlecht (auch wenn ich mich doch gut fühlte nach dem Aufstehen). Es war ein einziges Wachschlafen voller Bilder, die aussahen wie gedruckte Seiten. Celan und Szondi unterhielten sich (ich habe vor kurzem den Briefwechsel gelesen). Es drängte sich mehrmals das „Schlaftrunk“ in das halbgare Bewußtsein des Eigentlich-Nicht-Schlafens. Das Gefühl, schlafend wirklich weg gewesen zu sein, hatte ich erst heute beim Mittagsschlaf, der circa eine Stunde dauerte (und länger gedauert hätte, wäre da der Kaffeekonsum mit seinen auf die Blase gehenden Konsequenzen: kurz ich mußte mich notgedrungen aufraffen). Jetzt legt sich diese Nervosität allmählich beim hellen Weißwein. Jedenfalls entwickelte es sich anders als ich glaubte, heute an jemanden schreibend meinen zu können. – Die Äußerlichkeiten des Alltags sahen mich ein wenig arbeiten am Vormittag, dann ein wenig Staubsaugen. Der Rest dann wieder Schreibtisch und Lesefauteuil (gestern abend eingerichtet gleich vor meinem Schreibtisch, so daß ich die Schreibtischlampe nur um 180° drehen muß, zusätzlich drapiert mit meiner Kamelhaardecke: gemütlich und bequem auf jeden Fall und auf diese Weise durchaus eine Alternative zum Schreibtischstuhl und somit zum Bildschirm vor der Nase).