Paul Reichenbachs Dienstag, der 25. März. 2008. Alles ist neu.

Heute nacht im traum,
verbundene augen
Ich saß am pc
Blind sein ist gesegnet
Es liest sich wie frevel:
Fühlen, tasten,
Riechen, schmecken,
Im schneienden
Schreienden
Zeitenvergeh
Leckt mir eine gute Fee
Ein heiliger Schrecken
Lässt mich erschauern
Er dauerte stunden,
Zerbricht meine mauern
Das salz von den wunden.
Dann ruhte die see.

Die großen Energien überfluten die kleinen; der Wind übertönt die Stimme oder trägt den Ruf davon; zuweilen steuern kleine Energien große und verzaubern sie. Der Unterschied liegt der Mischung nicht voraus, sondern folgt ihr eher nach…. schreibt Michel Serres in „Die fünf Sinne“. Ostern 2008. Das war auch Schnee von gestern: R. schrieb eine lange Mail aus Wilna, berichtete von ihrer Hochzeit, wie schön das Fest gewesen sei. Alles wird neu Paul, so begann ihr Posting, um dann nach vielen Zeilen, aus denen man den Wodka noch schmeckte, was soll man nun glauben, mit dem Satz zu enden: Ich werde vom 1. bis 5. April noch einmal in Deutschland sein und will mich mit hohem Leib dir zeigen. Wo hat sie nur diesen alten Ausdruck her: Hoher Leib? Als ich das las, war ich schon ganz woanders. Keine Nähe wollte sich mehr einstellen. Kein Bedauern. Denn Ostern 2008 ward alles neu. Trotz genähter Wunden am Oberkiefer, Ostersonntag war von ihnen nichts mehr zu spüren, meldete sich das Frühjahr bereits Karfreitag auf eine völlig neue Weise im Messenger. Ich wurde ganz strawinsky. Lachen sie ruhig, liebe Leser. Dies ist kein Schreibfehler. Ich bin ganz strawinsky: Le Sacre du Printemps. Wo auf diesem Weg lassen wir das Harte hinter uns
und gelangen definitiv zum Sanften? Wann ?
hörte ich den Messenger mit Michel Serres fragen. Da war es bereits Ostermontag.

4 thoughts on “Paul Reichenbachs Dienstag, der 25. März. 2008. Alles ist neu.

  1. bildunterschriften ich lese ihre beiträge sehr gerne… sie suchen immer sehr interessante bilder heraus, über die ich gern mehr erfahren würde. leider fehlen allerdings sehr oft bildunterschriften sowie quellen, so dass dies schwer möglich ist.

    1. Liebe tja, Sie haben recht, oft vergesse ich Titel, Maler oder Quelle anzugeben. Das wird sich ändern. Versprochen. Dies Bild ist von Max Ernst und hier >>>>>>> habe ich es gefunden.

      Ihnen eine gute Zeit.
      Paul

    2. bilder danke! 🙂
      sie wissen gar nicht, wie froh ich bin, gerade diese quelle zu lesen- als max ernst- fan… das bild ist fantastisch.
      ich sehe es zum ersten mal.

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