„Roma liberata“, denn nun ist ein Gottfried von Bouillon der Rechten zum Bürgermeister von Rom gewählt worden. Eine Zeitung mit dieser Schlagzeile lag demonstrativ auf einem der Tische vor dem Bar-Tabacchi hier ihm Dorf (ich weiß auch, wohin ich den Blick hinter dem Tresen richten muß, falls ich den Unterkiefer des Duce anschauen wollte). Und wie dort in der „Gerusalemme liberata“ läßt sich denken, wogegen es nun auch gehen wird: gegen all die Aethiopen, Araber und Neger, doch wird der neue Bouillon dabei sicher nicht direkt besprützt mit Blut der Frevler=Meute (Torquato Tasso’s Befreites Jerusalem übersetzt von J. D. Gries). Dies mein kleiner Ausflug heute. Mehr wollte und bedurft’ ich nicht. Dummerweise bin ich gestern wieder am Schreibtisch eingeschlafen, und dieses Mal wachte ich dort erst heute morgen um sieben auf, ohne vom Stuhl gefallen zu sein, nur die Stirne schmerzte etwas von der glücklicherweise abgerundeten Tischkante; dann, im Bett, schlief ich bis halb eins. Die kleinen Konzessionen an die Risse in der Disziplin, die dann immer weiter auseinanderklaffen. Also heute wieder der Schnellkleber der Abstinenz. So hat das Ich, wie gestern angekündigt, sich wirklich fallen lassen.