Also doch nicht ganz so wie in dem einen Madrigal (Monteverdi? nach Petrarca?), daß ich einst auf einer in der Stadtbücherei Neukölln ausgeliehenen Platte hörte: „Vago augeletto che canta-a-ando vai“. Die Schwalben schrei’n und die Tauben sind taubenstumm, wenn sie segeln. In Wirklichkeit höre sie auch nie bewußt mit ihrem Gurren. So ist es, als gurrten sie gar nicht. Sie haben nur ihre eigene Art zu segeln, denn sie flattern erst ein wenig in die Höhe, um dann die Flügel mit nach oben gebogenen Spitzen auszubreiten und sich gleiten zu lassen. Und Tauben mag ich auch gar nicht, seit ich mal während einer winterlichen Abwesenheit von meiner damaligen Berliner Wohnung das Klofenster aufgelassen hatte (was auch noch ein Rohr gefrieren ließ und dem Nachbarn unten die Decke versaute), und eine Taube sich ins Klo verirrte und nicht mehr herausfindend verreckte, ich stand jedenfalls vor ihrem schon verwesenden Leib, als ich wieder zurück nach Berlin kam: viele viele kleine Würmer. – Heute erwischte ich wieder die von gestern im Chat, sie war aber kurz angebunden, obwohl sie mir ikonisch ein Blümchen reichte, und verschwand, ohne weiteres zu sagen. Gut, eine Aufregung weniger heute abend. Es sind eh’ nur artifizielle Aufregungen. Was einem aber doch erst hinterher bewußt wird. Freuen würde ich mich allerdings über einen Anruf aus Viterbo: die Stimme ist mir ja schon fast vertraut geworden. Allerdings dann diese langen Abwesenheiten. Um den 15. käme sie zurück, sagte sie, Erledigungen in Sizilien, noch Angelegenheiten wegen des gestorbenen Vaters. Ich nehm’s für wahr und warte. Vorschlag zu einer neuen Orthographie: ich wahrte. – Neulich erhielt ich wegen einer Übersetzung folgende Anmerkung: Inoltre, come osservazione generale, è importante segnalare ai traduttori che non hanno considerato le variazioni apportate dalla riforma ortografica avviata in Germania nel 2006. Con questo, i colleghi mi han detto che non è sbagliato scrivere „ante riforma“, però significa scrivere in un tedesco „vecchio“. : Als allgemeine Bemerkung sei es wichtig, die Übersetzer, die nicht die Änderungen der in Deutschland 2006 eingeführten Rechtschreibreform berücksichtigt haben, darauf hinzuweisen – (ja doch, wörtlich so, ohne den Satz zu beenden). Die Kollegen hätten ihr/ihm damit gesagt, daß es nicht falsch sei, wie „vor der Reform“ zu schreiben, es bedeute aber, ein „veraltetes“ Deutsch zu schreiben. Weiterer Vorschlag zu einer Rechtschreibreform: Mund der Warheit. Ich werde heute mit einem „ß“ ins Bett gehen und mich an ihm kuscheln! (Die in der dem das Dschungel(n) eingeführte neue Leserzählung verführt mich fast zu einem Kotau vor den – sage und schreibe – dreistelligen Zahlen: Danke! – versuchen Sie’s doch auch mal dort: >>>>>>>>>>), heißt zwar anders, aber es ist dasselbe in Grün.