Es beginnt immer damit,
Daß irgendein Wort aus dem Zusammenhang fällt und dich
Einschließt in einen Nebenstrang dieses Romans Gegenwart.
….. (Durs Grünbein, Interludium)
Die Gegenwart – ein komisches Zwischenspiel,
das die Dramen der Vergangenheit von den Tragödien der Zukunft trennt.
Der Vertreibung des Hanswurst von deutschen Bühnen durch >>>>Gottsched folgte eine Vermehrung von Hanswürsten, die von da an ins Parkett, auf Ränge und in die Logen drängelten. Und da sitzen sie noch heute und delektieren sich, genüsslich oder erschüttert, was fast das Selbe ist, am elenden Zustand der Welt.
Ich bin heute irgendwie grimmig, ja nahezu misanthropisch, gestimmt. Ein Zeichen dafür, dass ich urlaubsreif bin, und dass der Fortgang des Interludiums, habe eh nur Stehplatz, mich keine Bohne interessiert. Eine Woche Rad fahren, meinetwegen am Main oder Rhein würde meinem Weltengrimm Zügel anlegen können. Aber selbst hinter Leuten, wie mir, die Stehplatz haben, werden die Saaltüren verschlossen. Gut, könnte man sagen, gehen sie doch einfach zur Tür und verlassen sie das „Theater“. Schwingen sie sich auf’ s Rad und radeln sie los. Wenn das so einfach wäre, rollte ich schon gen Main. Glauben sie mir. Aber leider gibt es da Zwänge, die das verbieten… Ein Grund mehr, der dagegen spricht, ist, wer den Spielort verlässt, erfährt nicht wie das Stück ausgeht. Und statt vor der Tür wegzuschweben, hin zum Fahrradschuppen, lass ich ab von ikarischen Träumen, und wende mich jetzt einfach meinen Publikumspflichten zu. Und bediene die Aktiven, je nach Lage und Handeln, mit Beifall und Pfiffen.
Zeigt sich in den fernen Sonnen…“
(Achim v.Arnim)
Der postmoderne Nachfolger des ‚Hanswurst‘ scheint mir in der Gestalt des Bloggers wiederzukehren, insofern dieser das seinerzeit verhängte > Extemporierverbot tagtäglich in den Wind schlagen m u s s 😉
>>>>Der Blogger Hanswurst heißt Proteus 😉