gestern abend….

… stand ich mit meiner freundin vor einem bild. sie setzte sich, ich mich auch. es war still, kaum ein mensch in der nähe. beide betrachteten wir dieses bild. ein sonnenaufgang, mischtechnik in einer unglaublichen farbintensität. nach einer weile sagte meine freundin „hmm… ich überlege die ganze zeit, welche idee dieses bild ausdrücken will, welche handlung, ich frage mich, was es mir sagen soll.“ „das ist ein sonnenaufgang.“ „manchmal ist dein pragmatismus zum kotzen.“ „stellst du dir solche fragen, wenn du inmitten der natur einen sonnenaufgang siehst?“ „nein“ „du stehst vor einer rose, atmest ihren duft ein, stellst fest, dass du ihn magst. du stehst vor einem jasmin, atmest ihn ein, stellst fest, dass dieser in seiner nahen intensität fast stinkt. du betrachtest die rose, du betrachtest den jasmin, erlebst dein eigenes wohlwollen, oder die abwehr. aber du fragst nicht nach einer idee, die dieses bild vermitteln soll. einfach nur hinsehen, es im eigenen innen wirken lassen, und dieses empfinden dann leben, einfach nur leben…“ „manchmal verstehe ich dich einfach nicht.“ „ich weiß.“