Arbeitsjournal. Freitag, der 3. Oktober 2008.

6.31 Uhr:
[Am Terrarium.]
Nun hatte >>>> das mit dem Fencheltee gestern (7.11 Uhr im Link) auch etwas mit einer eingefangenen Erkältung zu tun, die sich über den Tag konzentrierte, verdichtete, zu Niesanfällen führte, die wiederum dazu führten, daß meine Cellostunde daurnd unterbrochen werden mußte, und nachmittags, als ich das Instrument noch einmal zum Üben vornahm, lief es nur so aus der Nase aufs Holz und rann das Holz dann in gut sichtbaren Bächchen hinunter. Das war – und ist weiterhin – nicht anders zu stoppen, als daß ich Papiertaschentuchschnipsel zusammendrehe und mir in die Nasenlöcher stopfe. Eine Husterei, ähnlich unschön, gesellte sich bei, so daß ich abends mit dickstem Kopf hierher ans Terrarrium fuhr, auf dem Weg >>>> Metavirulent, worauf ich schwöre, besorgte, gleich noch ein Day med dazuschluckte, eine Halstablette lutschte, einen heißen Zitronentee trank und, derart in die Kampfhandlungen gestellt, trotzig den Zander buk, den ich auf dem Heimweg vom Cellounterricht bei >>>> Mitte Meer erobert hatte. *** war für den Abend verabredet und ging, der Profi kam für den Fisch sofort, und gemeinsam futterten wir ihn zu einem für ihn viel zu schweren 99er Rheingau, den er mitbrachte, dessen Feine aber von meiner Zunge momentan nicht gänzlich beschätzt werden konnte. Bis 23 Uhr spielten wir Backgammon, die Zwillingskinder schliefen fast durch, der große Junge schlief hier bei uns auf der Couch ein, ich selbst ging gegen eins schlafen und blieb heute früh bis eben liegen. Mein Kopf ist nicht eigentlich dick mehr, aber dennoch verquollen, das macht einen nicht pfiffig im Umgang; ich habe vorsorglich gestern schon meine Verabredung für heute abend abgesagt: arbeiten kann man in diesem Zustand ganz gut, aber Charme bleibt auf der Strecke. Außerdem habe ich eine permanent laufende Nase, von der entzündlichen Rötung der umgebenden Haut ganz abgesehen, noch nie als besonders erregend, geschweige mich selber erregend, empfunden, auch wenn es eine psychoanalytische Richtung gab, die in ihr eine Verschiebung erkannt haben will. Und mit diesen Papierschnitzelrollen in den Nasenlöchern mag ich mich a u c h nicht zeigen; ich finde, ein bißchen Eitelkeit beweist auch Respekt vorm Gegenüber.
Also weiter Arbeit am Text. *** kam sehr spät heim, eher früh, ich lasse sie und alle anderen schlafen, bis sie von selbst erwachen; dann werde ich hinüberziehen. Die ersten Anmeldungen für das nächste >>>> virtuelle Seminar sind da, auch Anfragen, die ich heute beantworten will.

7.17 Uhr:
[Johan Albert Amargós, Eurídice y los títeres de Caronte.]
Die Kleinen sind nun wach, und ich höre, s e h r leise freilich, >>>> d i e s e s eigenartige und angenehme Stück. Erkältet sind die Zwillinge wie ich selbst, bei ihnen habe ich mich wohl auch angesteckt; der Zwillingsbub bölkt seit Tagen, und die Nase läuft beiden fett und grün. Egal. (Mich ärgert sowas nur immer, also krank zu sein; es nervt einfach.)

16.50 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Dicker Kopf. Irgendwie insgesamt fiebrig, der Schnupfen switcht gerade zum Husten rüber; ich bin nicht recht kommunikationsfroh. Auch Arbeitslust kommt nicht auf. Am Cello aber ist Ruhe (Beruhigung, wie eine Decke überm Körper); das funktioniert, auch wenn die Ohren belegt sind. Bin wie sediert, wie nach Einnahme von Lexotanil.

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