meine beiden damen gerade in das taxi zum flieger nach iguacu zu den wasserfällen gesetzt. bis sonntag abend programmpause. puh. nein, eigentlich ist es auszuhalten. mit der relativen unselbständigkeit war zu rechnen und die geht auch völlig ok. wo stand neulich noch, dass sao paulo unter die vier top städte fällt, in denen sich europäer am schwierigsten einleben. habs vergessen. allerdings beschert einem die stadt auch die herzlichstens erlebnisse, wenn man sich lost fühlt, weil viele paulistanos sehr bemüht sind und da meine schwester etwas italienisch spricht, kann sie auch einiges ableiten. ihre enttäuschung, dass ich nun nicht mit auf reisen gehe, ließ sich zwar nicht leugnen, aber, gut, anders wäre es ja auch nicht schön. ich bin es nur nicht mehr gewohnt von früh bis spät jemanden um mich zu haben, schon gar nicht jemanden, mit dem ich letztlich sehr wenig interessen teile. und meine schwester hat die gabe, ganz in ihrem interesse aufzugehen, was eben gerade urlaub heisst, auch wenn zuvor beteuert wurde, nein, wir kommen dich besuchen, wir verlangen gar kein all inclusive paket. de facto kommt es ihnen aber sehr entgegen, dass sie es bekommen. nur enthielte das eben bei mir deutlich mehr kulturstationen, die ich jetzt ausklammern kann. aber, nun gut, freunde sind eben etwas anderes. nur glaube ich, meine schwester hätte mich gern zu freundin, und da muss ich sie enttäuschen, was mein selbstbild empfindlich stört, denn ich möchte sie nicht enttäuschen, aber sie ist nicht das, was mir eine freundin ist. und manchmal fühlt man sich wieder wie 15 und denkt, sie versammelt auch all das, weswegen man damals anfing, sich mit anderer musik, anderer kleidung, anderen locations abzusetzen. und damit fängt man an zu geizen, wenn menschen nun daran partizipieren wollen, denen es eh gleichviel ist, ob nun dieses oder jenes. und weil sie davon natürlich was merkt, führt sie andauernd gründe an, weswegen sie nie irgendeine besondere leidenschaft für irgendwas entwickelt hat, da war die frühe heirat, die kinder, der, zugegeben schwierige, ex, da ist heute die arbeit. und sie hat mit all dem nicht unrecht, aber es gibt menschen, die haben all das und sind trotzdem im nebenleben hauptsächlich tänzer oder cellist oder rennradler. andererseits, ich wünsche ihr nur das beste, nur mag ich mein bestes nicht dazu geben. das ist eine sehr komische situation, einen menschen gern zu haben, mit dem man eigentlich nicht viel teilen kann und will. ich merke, ich kann das nicht einordnen, es flippt ständig. dazu geriet ich an einen sehr kitschigen:– counting crows song, der nun loopt. tja, als mir ein kollege von m verständnis entgegenbringen wollte und sagte, mit der schwester seiner frau sei es auch nicht einfach gewesen, weil sie doch etwas komisch sei. sagte ich, hm, ich glaube in diesem fall bin ich die komische. könnte was dran sein.