Fehlgriff. 19.02. 2009. Paul Reichenbach und das Möbiussche Band.

Eine lange Mail über die ich mich sehr gefreut habe, erreichte mich gestern. Es ging um Dichtung. Sehr dicht. Beim Lesen dachte ich an Wieland Förster und an meinen, ja, ich muss leider sagen, >>>>ehemaligen Freund, ein italienischer Grieche oder ein griechischer Italiener aus Süditalien, auch er, wie Förster, Bildhauer von Beruf. Die Freundschaft zerbrach, weil ich, nach dreijähriger Trennung, wieder zu Sohn und Frau zog, was er überhaupt nicht verstehen konnte. Für ihn war ein gerissener, zersprungener Stein nicht reparabel und somit für weitere kreative Aktionen nicht mehr nutzbar. Jetzt, beim Schreiben, fällt mir auf, was für ein schiefes Bild Ehe, Familie = Stein ist. Apropos Stein: Es ist nahezu steinerweichend denkt man an die Schüsse der Aurora und Lenins heimliche Fahrt von Finnland nach Petrograd, von den dann folgenden Opfern will ich gar nicht reden, wenn man liest das neuerdings Banken und vielleicht auch Firmen verstaatlicht werden sollen. Geduld ist des Revolutionärs Sache nicht, also wurde 1917 geschossen, statt 90 Jahre zu warten. Nicht lange warten dagegen, mussten die Anhänger von Keynes, der noch vor nicht allzu langer Zeit von einer großen Tageszeitung auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen worden war, in die er heute mit Radioreden zurückkehrt. Jede Form von Rückkehr verlangt, dass man sich alter Vokabeln erinnert, die man längst vergessen geglaubt hat. Ich sprach mal ganz gut Russisch und Tschechisch, müsste ich beides heute sprechen, es würde mir schwer fallen und ich würde vermutlich stottern, wie Demosthenes und nach 7 Kieseln suchen… Übung macht den Meister! Schön wäre es. Gestern Abend, eigentlich wollte ich früh zu Bett gehen, hatte es jedenfalls vor, ja – habe es per Mail an diesen und jene auch lauthals verkündet, sah mich meine >>>>Geige an, die mit der kleinen Mensur, wer sich erinnert, und bat, gespielt zu werden. Ergo suche ich die Kolophoniumdose, streich den Bogen ein, klemme die Fiedel unters Kinn und lege los. Ein Quodlibet alter Arbeiterlieder, deren Noten ich vor Jahrzehnten, sozusagen auf den Spuren von Ernst Busch und >>>>„Klaus dem Geiger“, aus dem Westen mir habe zuschmuggeln lassen. Es klang grässlich… jeder Griff musste neu gelernt werden.., neu lernen, Neues lernen, na ja . Das setzt voraus, dass es wirklich Neues gibt. Die Entzifferung des genetischen Codes zum Beispiel ist neu, nicht neu dagegen ist die Einordnung dieser Forscherleistung in alte Denkmuster. Es gibt halt nichts Neues unter der Sonne verkündet der Prediger. Die Welt ein >>>>Möbiussches Band

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