Es ist nicht das Haus.
Kein Antennensalat auf dem Dach, ein Teil des Putzes noch wie vor hundert Jahren. Authentisch wirkt das. Wenn man eintritt, muss man zwei schwere Türen wuchten, das Treppenhaus stimmt auch, die Stufen bis zum ersten Stock viel höher als die folgenden.
Es ist die Wohnung.
Es ist jetzt besser, ich habe etwas verändert.
Heute Morgen spürte ich es. Der Vorhang zwischen Küche und Wohnzimmer musste weg, ich schob ihn zur Seite, so weit wie es ging, dann stellte ich meinen kleinen weißen Schreibtisch um. Er steht nun zu meiner Linken, obwohl er für mich viel praktischer auf der rechten Seite wäre, aber jetzt fließt etwas. Ungewöhnlich auch, die Tür in meinem Rücken muss offen sein.
Dann goss ich alle Pflanzen.
Diese Pflanzen… keine hat einen optimalen Standort. Entweder das Fenster kippt gegen sie oder eine Tür knallt in sie, mehrmals am Tag, z.B. wenn man die Küche betritt – trotzdem, sie gedeihen prächtig.
Auf einmal war eine andere Stimmung da, nicht nur weil seine Sachen, auf drei durch die Wohnung gespannten Leinen zum trocknen hingen – „das bringt Leben rein, fast sizilianisch“ sagte er – nein, auch weil die Pflanzen Wasser bekommen hatten. Sie nähren sich von der negativen Energie, die hier ist, deshalb bestehen sie. Man muss sie pflegen, sonst nimmt, was auch immer es ist, das diesen Ort verdirbt, von einem Besitz. Das habe ich jetzt verstanden.