Es fällt schwer die Ereignisse der letzen Tage, gleich ob sie privater oder gesellschaftlicher Natur waren, angesichts vielfältiger Vorkommnisse auf beiden Ebenen, zusammen zu fassen. Privat gibt es zu berichten, dass die MS, die schon vergessen geglaubt gewesen ist, sich seit vergangenem Mittwoch als Hörsturz in unser Haus zurückgemeldet hat. Die daraus entstandene Aufregung trübte ein wenig den Blick für außerfamiliäre Geschehnisse. So lief z.B. die „hess. Staatsposse“ um den Kulturpreis des Landes völlig an mir vorbei. Peinlich das Ganze, so empfinde ich es. Mehr darüber kann man gut dokumentiert und verlinkt sich in der >>>FAZ und NZZ ergoogeln.. Peinlich und da sind wir wieder beim Privaten ist auch das Treffen mit Ritas Mutter gewesen, die in osteuropäischer überfließender Manier mir beide Hände küssend ihre Dankbarkeit darüber bezeugte, dass ich mitgeholfen hätte lebenswichtige Angelegenheiten ihrer Tochter zu regeln. Mir war das sehr unangenehm, wie man sich denken kann; weiß ich doch, dass kein noch so großer Altruismus frei von Egoismus ist. Angenehm dagegen das Gespräch via Skype mit Bruno gestern Abend, der mich in unserem Gespräch, dass sich u.a. um >>>>Domenichinos Gemälde „Die Jagd der Diana“ drehte, an >>>>Klaus Heinrichs „Dahlemer Vorlesungen“ erinnerte. Danke!
17 : 00 Dank Bruno Lampe spare ich mir am Freitag, morgen ist ja Feiertag, den Weg in die Bibliothek. Soeben trudelte hier seine Mail mit dem Zitat aus Klaus Heinrichs „arbeiten mit herakles“ ein, das im Mittelpunkt unseres gestrigen Gespräches stand: „Für (Giordano) Bruno ist Aktaion einerseits die Figur, die es ihm ermöglicht, die Zerreißungssituation, von der der Mythos berichtet, mit Autonomiepathos in das Leben des Intellektuellen umzudenken, der es auf der Suche nach der Wahrheit (übrigens in einem weiterlaufenden Prozeß, in dem Domenichino ein halbes Menschenalter nach Brunos Tod die Diana mit Aufklärungsanspruch ins Zentrum eines Initiationsgeschehen setzen wird) auf sich nimmt, zu Beute seiner Gedanken und von d i e s e n Hunden zerrissen zu werden; andererseits die Figur, mit der er wohl düstere Vorahnungen verbunden hat – im runden Jahr sechzehnhundert wird er in Rom auf dem Campo de’ Fiori verbrannt.“ S. 287