Mit Michael Jacksons Tod >>>>> zertanzt sie den Rest, den er der Menschheit noch ließ: Trauer. Die schlägt nun besonders Rendite heraus.
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Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
Mit Michael Jacksons Tod >>>>> zertanzt sie den Rest, den er der Menschheit noch ließ: Trauer. Die schlägt nun besonders Rendite heraus.
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Herbst, ich weiß nicht…. Sie kennen offenbar nur eine Form der Trauer. Und wollen mit den Mythen auf du und du stehen? Sie haben das Prinzip Jackson nicht verstanden. Ist es nicht eher so, dass aus ihrem sehr wohlfeilen Fan-bashing ein Neid heraussschau?. Jackson mag irgendwo ein kaputter Typ gewesen sein. Aber mythische Figuren sind immer kaputte Typen. Seine Lebensperformance war von mythischer Wucht, auch gegen ihn selbst. Er steht doch für all das, wovon sie nur träumen: Geld. Ruhm. Hitze. Anerkennung. Wirkung. Sex. Bewegung, Talk of the world. Ewigkeit. Bumm bumm, Herbst, die Partynächte möchte ich sehen, wenn alle schon leicht erschöpft sind, dass dann einer sagt: Lasst uns schnell noch ein Herbstkapitel aus nem Roman lesen, dass macht uns wieder heiss, ha ha.. nein, herbst sie verstehen nicht, dass man den Tod eines Mythos anders begeht und kommen nun mit ihrem Kapitalismuskatechismus. Solange es noch Menschen gibt, werden sie immer mal einen Jackson-Song hören, noch auf dem Generationenraumschiff wird man ihn hören, auch das hat er ihnen vorraus.
Sie wissen noch nicht mal, dass ein Typ wie Jackson nicht to sein kann.
Und sie wollen mit den Mythen verstehen? Erzählen? Etwas wissen?
Sie kennen den Menschen?
@Soost. Ob ich „den“ Menschen kenne? Keine Ahnung. Aber ich weiß, wo einer nur Schaum schlägt – oder, was fast das gleiche ist, man ihn ihn schlagen l ä ß t. Dazu gehört auch der Umgang mit dem Mythos, zu dem A l t e r gehört, Menschheitsalter. Davon ist bei Jackson aber auch nicht ein Fitzelchen da, in seiner „Musik“ eh nicht, in seiner Art, sich Kinder zu k a u f e n, weil er zu eigenen – möglicherweise drogenhalber – nicht fähig war, erst recht nicht, und persönlich ist er das Paradestück eines Replikanten: künstlich-roborterhaft hergestellt und darauf geeicht, seine Mitläufer damit sich abfinden zu lassen, ebenfalls Roboter zu werden. Wozu man sich ja gar nicht mehr sonderlich anstrengen muß. Ballard/Cronenberg haben den laufenden Prozeß ausgesprochen genau in „Crash“ dargestellt.
Im übrigen: ein Mythos stirbt eben nicht, allenfalls sterben seine Repräsentanten, und nicht mal das ist, symbolisch, ausgemacht.
Was aber soll die Formlierung, ich wolle mit den Mythen verstehen? Ich verstehe Ihr Deutsch nicht. Und ob ich etwas erzählen wolle? Ja du meine Güte. Hab ich viel getan, es ist längst literaturwissenschaftlicher Gegenstand. Ihr Partybeispiel hinkt überdies ziemlich, was an der Party liegt. Es fände sich, nicht mal bei genügend Drogenumsatz, kaum jemand, der dort „noch schnell“ ein Kapitel Burroughs lesen wollte, nicht mal DeLillo, nicht mal Th. Mann. Weshalb sollte also jemand bei meiner Dichtung auf so eine Idee kommen, wenn er doch nichts will, als „abzutanzen“=“vergessen“? Und dazu noch Speed benötigt, im leichtesten Falle Hasch.
herbst versuchen sie doch nicht gleich die seilbahn um den berg zu wickeln.
wenn einer am joint zieht wie ein bergsteiger am seil oder sich seine line auf nem
spiegel wie zu ner gletscherspalte firmniert, so hat das doch nichts mit pop zu tun.
freud hat doch auch ganz gerne mal gekokst und benjamin gekifft.
( ven den ganzen managertypen wie friedman usw mal abgesehen – also drogen … )
zum mythos sag ich nichts – wollte ja mit dem posten aufhören.
pop ist untot Pop ist tot: nein: untot. pop war und ist nicht minoritär (wie die popdissidenten und popstalinisten a la diedrichsen behaupten). pop ist immer in der mehrheit. pop ist das große JA. eine masse von zombies. eine masse von eigenen meinungen. pop ist human, ist tolerant und diszipliniert (michael jackson die optimierungsmaschine und der zombie zugleich). die ikone. pop ist hart gegen sich selbst, immer jung und vor allem: crazy. pop ist gut. die guten denken nicht an sich sich, haben keine eigenen interessen. die guten töten demokratisch und
tanzen im pluralistischen takt. pop ist untot. es war ein missratener selbstmord, der uns michael jackson, viele große brüder und das pay-tv beschert hat. jede form der technologie ist von nun an durch das recycling und die totale reproduzierbarkeit von allem bestimmt. der mensch ist ein netzwerk aus zitaten. religion ist tot, pop ist untot. ich bin der platon der simulation.AMEN///
während michael jackson, als pop-alien und als pop-demokrat, den fehler beging niemals den status eines heiligen einzufordern, wurde hubbard von der church of scientology höchstrichterlich bestätigt, dass der tatbestand religion durch die behauptung eines unternehmens, eine religion zu sein, erfüllt ist. Unter anderem deswegen musste sich michael jackson mit den geschworenen um seine angebliche kinderschänderei herumschlagen. während man aus dem streit um den religionsstatus der church of scientology durchaus schließen kann, wie sloterdijk dies getan hat, dass es religion nicht gibt, so muss man umgekehrt aus dem fall michael jackson schließen, dass es bis auf weiteres die popindustrie als aufgeblähteste spektakel-selbstfindungsgruppe (noch) gibt. hier wie dort herrscht ein survival gedanke, dessen kosten die fanbase zahlt. hier wird dort zeigt sich, dass alles nur noch film ist, der sich auf frühere filme bezieht.worauf es tatsächlich ankommt, ist, im lager der produzenten zu stehen. forever michael jackson.
wahrscheinlich wird es immer so eine Art Penisneid der „Klassik“ gegenüber dem „Pop“ geben.
ganz sicher geht es aber hier nicht eher um den fetisch? laut freud ist der fetisch das bild eines weiblichen phallus, ein mittel zu leugnen, dass die frau keinen penis hat. in diesem sinn ist der fetischismus die verneinung (nein, der frau/ pop fehlt der penis nicht), dann irgendwie neutralisierung ( ja wirklich?) und suspension im ideal/ikone. das heisst: das verhältnis zum pop ist ein masochistisches. zu sagen, dass die frau/pop das ideal bzw. das phantasma verkörpert, das immer in der schwebe bleibt, bedeutet auch die figur der prostituierten ins spiel zu bringen, und das meine ich jetzt nicht negativ. es geht also auch bei michael jackson um den fetisch oder das technologisch dauerhafte bild. die ikone.
Abschiedsfeier – gestern abend Konntest Du sie verfolgen?
ein letztes mal? nach der trauerfeier für michael jackson, die okay war, ist mir der gedanke gekommen, dass es sich in den weltinnenräumen und komforträumen des kapitals, in denen es für grosse masse zudem immer kälter wird, sehr schrecklich anfühlt. nihilismus revisited.wie fühlt man sich eigentlich ohne geschichte, ohne ikonen, ohne idole und megastars? ohne das ereignis? im zeitalter der absoluten demokratisierung und der metastase von fleischgewordenen platitüden?
wovon die postmoderne nur einen leichten vorgeschmack gibt. ich möchte jetzt nicht unbedingt zu cormac mccarthy “ die straße“ greifen. ( indeed ist es unnötig, die klassik wie das merkmal seiner auserwählung oder gar als alleinstellungsmekmal vor sich herzutragen. also noch ein letztes? mal in `rock with me`schwelgen).
mythen 1) es gibt natürlich zeitgenössische mythen. roland barthes hat diese methodisch definiert. der mythos ist eine sprache.
2) sicher hat michael jackson eher etwas von einem cyborg als von einem replikanten. während beim replikanten die natur eines empfindens noch nicht gänzlich menschlich ist, ist sie beim cyborg nicht mehr menschlich ist. sicher wurden in den körper von michal jackson zahlreiche prothesen eingebaut. und sicher sind cyborgs empfindende dinge, informationsinputs, die mit `zentralen` verbunden sind, die sie wahrnehmen. das problem ist nicht ihre künstlichkeit, sondern dass sie in ihrer künstlichkeit nur stärkere und perfektere menschen sind, aber eine unbegrenzte künstlichkeit ohne ziel -und zweckausrichtung nicht kennen. also blieb michael jackson als cyborg vielleicht auf halbem wege stehen. über posthumanne rhythmik lässt sich immer noch vortrefflich nachlesen bei kodwo eshun `heller als die sonne`über posthumane sexualität bei mario perniola `der sex-appeal des anorganischen` .
3) cronenberg hat in `crash` etws ganz anderes dargestellt, nämlich, dass durch den unfall gezeichnete fleisch; die menschmaschine verkoppelt mit der automaschine, erweitert durch die crashmaschine produziert ein versehrtes fleisch, das wiederum lust erzeugt. das ist die provokation. der zuschauer pendelt ständig zwischen lust und ekel hin und her.
@ k.o.p. michael jackson ist mythos weil er schlicht und ergreifend unglaublich viele menschen mit seiner kunst erreichte – wenn ich sage kunst meine ich tanz & musik
( klar gibt es auch andere welche tanzen und singen können oder konnten ).
netrebkov kann gut aussehen und singen und schauspielern.
nicht mag ich es wenn menschen gleich nackt auf die bühne kommen, aber dazu vielleicht später.
eine kleine korrektur – k.o.p. – jackson liess sich wohl eher etwas gewebe aus dem nasenbereich oder dem bereich der lippen exzisieren – bei ersterem womöglich noch
knochen- oder knorpelsubstanz.
dass da prothesen im spiel waren – hm – wo ?
aufgrund von verletzungen im bereich der columna vertebralis ?
jackson war wohl eher ein patient – ein durch die schläge und den ehrgeiz seines
vaters deformierter mensch.
das erklärt dann auch seine totale hinwendung zu den kindern, insofern sie nicht
„pädophil“ gewesen wäre.
( da wäre ich mir nicht im klaren drüber )
er war wohl eher schwul und hatte womöglich sex mit dreizehnjährigen jungs.
stellt sich die frage generell, ab welchem alter ein mann ( also ich war im kopf schon als zehnjähriger erwachsen und körperlich dann so mit 12 / 13 ) für sich
sexuell verantwortlich sein kann.
Frag mal Paris Jackson danach Ich bin da nicht so sicher. Diese Familie ist schon eigenartig.
@miserere mei nach was sollte ich paris jackson fragen ?
prothesen 1)prothesen: das müssen nicht kameras statt augen oder antennen statt ohren sein. im grunde haben wir alle die prothesenhaftigkeit durch unsere anschlüsse an handy und computer längst erreicht.
2) ich will tanzen und singen, das ist mein leben. das ist das motto, mit dem castingshows selbsttechnologien und medienkompabile persona kurzschliessen und den verdurchschnittlichten star herstellen, von dem ein michael jackson meilenweit entfernt war. heute brauchen tänzerisch begabte sänger alle tricks der digitalen Schnitttechnik, um eine nur halbwegs eine ähnliche perfektionierung ihres tanzstils zu erreichen. in dieser hinsicht vertraute michael jackson noch auf sein leibliches vermögen und den augenblick.
3) massen von hobbyanalysten und lebensberatungstechnikern haben versucht michael jackson hinsichtlicher seiner semi-emotionalen verfassung zu analysieren bzw. ihn als perversen hinzustellen. egal was das gericht sagte, egal wie die beweislage war, egal was michael jackson sagte oder tat. sundermeier hat vor ein paar tagen in der taz zurecht darauf hingewiesen, dass im fall eines phil spector, der eine schauspielerin erschoss, niemand auf die die idee kam, ihn für psychisch krank zu erklären. im gegensatz zum weißen heterosexullen mann gingen die medien mit dem `schwarzen`michael jackson da ganz anders ins gericht, man hätte ihm wahrscheinlich noch gerne die ein oder andere perversion mehr angehängt, die man im internet z.b. unter sm techniken längst handelt wie man faules obst handelt.
@p.o.k. zu 1. – phk erreichte schon der affe, der das stöckchen als werkzeug für was auch immer – anscheinend aber durchaus lustvoll – verwendet ( verwenden kann )
zu 2. – müsste ich nicht auf der stelle widersprechen, wenn da nicht auch melancholische songs dabei wären ?
was den tanzstil anbetrifft so war das einer der gründe warum jackson so allmählich floppte – das ging dann z.b. in den breakdance über.
( und etwas weiter insgesamt was das floppen anbeträfe – da kamen ja die kollektive auch noch ins spiel – sprich boygroups dito girliegroups )
zu 3. – es müsste erst eimal schwarz auf weiss geklärt sein, um was es tatsächlich ging, bevor man das wort perversion etwas genauer untersucht.
Wir sind immer noch traurig darüber dass sich John Lennon erschiessen ließ.
tanz 1) computer und handy sind eben keine instrumente oder werkzeuge
2) nun ja, das wissen wir. david morales, houseproduzent aus nyc hat eben michael jackson bezüglich tanz und musik das genau vorgeworfen. anders als die postmoderne schlange madonna, die noch auf jeden zug aufgesprungen ist, den ihr techno- oder houseproduzenten angeboten haben, blieb michael jackson stur. natürlich ist heute innovation= trend, der sich bekanntlich gleich dem verbereitungsalgorithmus einer virusinfektion ausbreitet. es gibt eben nur die möglichkeit in die trends hineinzuspringen, ansonsten siehe michael jackson. bei ihm stellt sich nun die frage, ob man ihn wie presley, wie mozart oder beethoven zuhause auf der anlage überhaupt noch hören soll/will.
3) perversionen sind in der tat ein weites feld. de jure gilt michael jackson dennoch als unschuldig, de facto gibt es zig speenige positionen zu seiner figur
naja – bevor das in ein meinugsgetratsche übergeht ( madonna = schlange = postmodern usw. ) noch dies.
sicherlich gab es auch noch gemischte kollektive ( neben boy- und girliegroups )
und sicherlich gibt es unterschiedliche politische messages ( pro/contra kapitalismus ) innerhalb des pops.
es gibt kaum noch politpop ala tonsteinescherben, thts clear, or ?
und ich wollte nicht mehr posten, naja vielleicht nur für heute.
salu erstmal, welt.
Man muss das Dionysische schon ertragen können. Resp. die Schönheit. Und das Glück (der Anderen).
(>>>das Dionysische)
durchqueren es ist hier nicht anders wie in der krawallindustrie eines hubbard. desto größeren quatsch der leader/guro/ apostel schreibt, desto mehr anhängerschaft. und bisweilen bleibt dann dem herr herbst nur die flucht in noch größeren quatsch, diadorem difiliert, aber das muss man eben alles ertragen, wenn man einen blog mit kommentarfunktion macht.
es geht ja alles – der sphincter würde mir fast schon genügen so sie nicht auf mich reagieren.
da ich allerdings meine bereitschaft zu einer konversation schon so ngut wie vorerst aufkündigte, so seien sie hiermit vorgewarnt.
sie kennen wohl nur intellektuelle feinde, cih halte feinde für äusserst materiefixiert.
wir leben längst in einer welt voller eliten, also unzählbarer eliten.
das dümmliche ist es sich einem elitärhaften subjekt festzumachen.
das ist die dümmlichkeit.
wenn es etwas hervorragendes gibt, dann wären das gedanken und derer trägerInnen – aber das ist ein höheres diskussionsformat als das einer bürger oder
menantes-ausgerichtetheit.
man traut dem flusse zurück den man mit worten zurückzuleiten versucht.
lachhaft insofern man über so was lachen dürfte.
bleibt dass popaustreiber und popstalinsten nichts zum thema zu sagen wissen und das ist das traurige, sie sind gewohnheitsmaschinen
Man muß, auch gegen „alle“. Beharren können.