n rief gestern an und ist ein wenig ungnädig mit meinem tun hier. was ich denn hier wolle, warum ich keinen eigenen blog betriebe. hm. ich weiß es nicht. mein eigener blog liegt bei l, dem will ich nicht vorgreifen, und l versucht gerade zwischen homeoffice und einübung ins vatersein den kopf oben zu behalten, ich fände es nicht fair, da jetzt vorzugreifen. dann, tja, eigene blogs machen alle alle, sie langweilen mich oft, ich hätte angst, mich mit mir selbst zu langweilen, vielleicht bin ich eher der netzgemeinschaftstyp, virtuelle wg, jeder macht schon irgendwie sein ding, aber man muss sich auch arrangieren, vielleicht übt das nicht schlecht. vielleicht sind das ja auch fähigkeiten, die ich üben muss, vielleicht schult das, und, vor allem, vielleicht schult das besonders schreiber, also von seinem eigenen beharrungstum mal runter zu klettern, um dann nachher wieder hinauf zu schnellen, ja, auch das. die lila wicken sind vertrocknet, die weißen rosen, nur der vielblütige zwiebelpompom thront über allem gewelk. ich hab lange überlegt, ob ich mir nun tatsächlich neben sein und zeit noch einen heidegger ins haus holen soll, die frage nach dem ding, dann dachte ich, ok, einmal im leben für heidegger zahlen, wo man beinahe die gesamte philosophiebibliothek geschenkt bekam, gnade des präsenzbibliotheksjobs und der dubletten, tripletten, quatrozipeden, zerfallenden seiten, da kann man auch mal für eine fragliche kantauslegung zahlen. bruno latour, von der realpolitik zur dingpolitik, flussers dinge und undinge, bei tillmann habermas fasziniert mich dann zunächst nur der titel: geliebte objekte. symbole und instrumente der identitätsbildung. und zum schluss denke ich, ok, goetz kontrolliert, lottmanns kontrolliertbashing mal kontrollieren. ich schlage seite 150 auf:
„Zur Zeit schreibe ich die Ordnung der Dinge ab, um mich zu beruhigen.“
das gesetz der serie. glücklich ist ein zufall zu nennen, dann, und nur dann, wenn man ihn willkommen heißt. mach ich. fight for your streitseite. „Ichnotnotnotizen“, irgendwann wird goetz mal ein glossar bekommen. man schüttelt alle seine bücher aus und sortiert nach den schönsten und inhaltsreichsten worten. irgendeine studentin wird sich dessen annehmen, und wenn der autor nett ist, freut er sich zumindest heimlich daran. der chef von m, dem ich ein buch von x lieh, war beeindruckt von dessen wortgewalt, wortgewaltigkeit, wortgewaltung. was ist das antonym dazu in seiner kargen blüte, hm, begriffsbescheidenheit? signifikantsdezenz? da steht gar nicht so viel ich-box-dich-um-gewortung drin, heidegger ist ansteckend, da ist alles epiphanie. wenig riesenblasenblubber, alles perlt. vom signifi, vom signifi blieb nicht viel mehr als kants pipi. mach das aus. mach das sofort aus. tschuldigung.

und richtig endet der letzte monat aus „ach anna. seufzerkalendarium“ von n. kobus, aus dem ich gestern zitierte, so:

„ach anna. da wo man steht muß man graben. komm. fangen / wir dort wieder an wo wir seinerzeit aufgehört haben.“ und entdecke im epilog zu meine entzücken, einen aufhänger zum ding:

„ach anna ich habe den mond gesehen er war ein flutlicht oben / am baukran. ich kam eine weile darunter zu stehn und merkte / daß andere ebenso aufsahn wie ich zu dem mond. der schien / hell und hing so ungeheuer oben. // irgend jemand hat das ding dann verschoben.“

– „verschobene kontinente“, a. schmidt, unbedingt.

und mir fällt der claudius wieder ein: „So sind wohl manche Sachen, / Die wir getrost belachen“.

kramt ein dieb in meinen sachen
die ich räum von ort zu ort
und entlockt mir noch ein lachen
streift mich kurz und ist schon fort