Achter Tag vor den Kalenden. Dies comitialis. An diesem und an den beiden folgenden Tagen tritt laut Columella das Herbstäquinoktium ein. Laut Plinius nur an diesem Tag.
Die spontanen Lesarten: zwei Prostituierte seien in Bari von einem Auto überfahren worden. Aber es waren dann „podisti“, Jogger. Schön allerdings: in der von T. vermittelten Übersetzung darf ich „buschiges Geschlecht“ und „zottiger Grobian“ schreiben. Psychische Aquädukte zur Zeit der Äquinoktien. Die Türen im Menschen (Manne hatte ich zunächst, Singular auch, immerhin mit Dativ-e, selbst im Nominativ singular, was aber dem Kasus nicht anzukreiden, sondern phonetischen Erwägungen: ich korrigiere mich verwässernd an den Ufern von Babylon!). Aber, hub er an. Sich in den Tag zu schrauben. Gutes frühes Aufwachen. Das brachte ihn gut vorwärts. Bis zum Einnicken auf dem Sofa am frühen Nachmittag. Als links auf dem Tisch schon die in der letzten Woche bestellten Bücher lagen. MM wußte nämlich nicht, wie man Bücher übers Internet bestellt. Also machte ich’s für ihn. Bolaño ‚Exil im Niemandsland’ wollte er haben (die entsprechenden Daten riß er mir aus einem Spiegel-Heft heraus: scheint den Spiegel regelmäßig zu kaufen). Ich „Die Wiederholung“ und „Die Abwesenheit“. Handke. Weil mich die Wiederholung interessierte und die Abwesenheit. In der Zwischenzeit wieder ein Schwammdrüber-Gesetz im Parlament in Bezug auf Geldtransfers und deren etwaigen Recycling-Charakter, weil so etwas dann nicht mehr vor Gericht gegen denjenigen verwendet werden kann, der das zugibt bzw. meldet, sofern das Geld zurückgeführt wird. Wovon außer den Mafiosi auch B.Lusconi profitieren wird. War doch vor kurzem die Rede von einem okkulten Gesellschafter, der Filme an B.Lusconis Mediaset (TV) zu aufgebauschten Preisen verkaufte, um dann das überschüssige Geld in die Schweiz zu überweisen. So ähnlich. Die Anklage sei bereits formuliert. Allerdings hat B.Lusconi sich ein anderes Gesetz gebastelt, daß ihn und die anderen drei wichtigsten Staatsämter immun sein läßt. Dessen Rechtmäßigkeit soll demnächst vor dem Verfassungsgericht entschieden werden. Alles ist möglich. Man muß es nur den Leuten verkaufen. Dies die Errungenschaft: das Verkaufen. Egal was. Ins Städtchen gefahren. Hab’ meinen Lottoschein von der Blonden anlächeln lassen, wofür ich mir ihr zuliebe einen Caffè machen ließ. Ihr Lächeln drückt ein Inneres aus, das nach außen nur so oder sie andernfalls verloren sein läßt. Die Tabaccaia von nebenan traf auch ein: „So warm heute!“ Ich suggerierte das Meer. „Wieso ist das Licht an?“ „Wieso?“ „Sagtest du nicht, der Soratte sei bei Dunkelheit dem Schattenbild meiner Hand zum Verwechseln ähnlich?“ „Ich verstehe nicht.“ „Mach doch mal das Licht aus!“