A.D. VI Kal. Nov. Anno 2762 a.u.c.

Sechster Tag vor den Kalenden. Dies comitialis. Abends gehen die Hyaden *) auf (Plinius).
Die Aufgabe der Ereignislosigkeit. Also „compito“, nicht „abbandono“. Nee, broadcaste ich nicht auf Englisch. Müßte sowieso nachschauen. Oder ich sage: der Auftrag der Ereignislosigkeit. Ohne weiteres ein Plus an Monovalenz. Die Stille der Ereignislosigkeit begann mit dem mählichen Aufwachen, den ich als einen natürlichen Übergang empfand. Das war das Übergangserlebnis. Dort meine ich heute wirklich gelebt zu haben. Bis zum Blick auf die Uhr. Neune fast. Schulterzucken. Übergang. Erneuter Blick auf die Uhr. Neune. Und schließlich hineingebohrt ins Vorgerichtladen, in die Leine, die den Touristen an der Nase herumführt bei seinem „Roma non far la stupida stasera“-Plimplim oder in die Das-darfst-du und Das-darfst-du-nicht eines landwirtschaftlichen Spritzgeräts. Dinge mithin, die die Wetware, die ich bin, etwas austrocknete. Gut, daß ich den Menschen dann doch immer noch triefen lassen kann im – wie soll man das nennen? – Wechselgeschreib (so?), das gern die Punkte wie von selbst auffindet, an denen der Wind weht und die Wortblasen in unmerklichen Bewegungen sich Wandeln lassen, als wären’s Wolken, die sich in das Bild hineinwachsen, das sie hervorrufen. Leichter, als wieder in die Straße einzubiegen heute, weil ein Auto so stand, daß ich kaum sah, was da von links kam. Und sagen, daß es doch immer die Füße sind, die da tasten. Dann Augen zu und los… Nicht ganz. Mit dem kleinen rechten Finger GLättet aber sie mir die Rechnung des Berges, den ich heute unaufmerksam zerknüllt (morgens gar nicht zu sehen in einem weißen Nebeldunst), versucht es noch am Schreibtischrand: „Zu rund die Ränder!“ Und eilt zur Suppe. Dort der Tisch mit scharfen Kanten mit der glatt- s ich über / las / se / n (Rühm, textall) -gestrichenen Regnung:
*) Daselbst [in den Schriften des Tullius Tiro] befindet sich in Betreff der Sterne, welche „suculae“ genannt werden, folgende (interessante) Stelle; es heisst: „Die alten Römer hatter sehr Kenntniss von den griechischen Buchstaben, waren so unwissend in der griechischen Sprache, dass von ihnen (aus Unkenntnis über den Ursprung des Wortes Hyaden υαδες) diese Sterne, welche am Kopfe des Stieres sich befinden, deshalb „suculae“ genannt wurden, weil sie bei den Griechen υαδες hiessen, als ob der lateinische Ausdruck eine (entsprechende) Uebertragung (und Nachbildung) des griechischen sei, weil das griechische Wort υες (Schweine) auf lateinisch „sues“ bedeutet. Allein der Ausdruck „υαδες“ kommt doch eigentlich nicht von dem griechischem Worte: υες (απο των υων) her, wie dies die Ansicht einiger Unwissender (opici) zu sein scheint, sondern von dem bekannten Zeitwort „υειν“, was „regnen“ heisst, weil zur Zeit, wo diese Sterne auf- und untergehen, sie (in Griechenland) gewöhnlich reichliche Stürme und Regengüsse herbeiführen. – Aulus Gellius, Die attischen Nächte, XIII, 9; dt. von Fritz Weiss (unter Auslassung – meinerseits – der griechischen Akzente ´ ` ’).

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