„In den Wäldern die Bluthunde und Windhunde macht der Jüngling Aktaion los, da das Schicksal ihm einen Weg voll Zweifel und Unsicherheit weist, den wilden Waldestieren auf der Spur. Und siehe: Zwischen den Wassern den schönsten Körper, das schönste Gesicht, das Mensch und Gott je wohl zu sehen vermögen, in Purpur und Alabaster und feinem Gold sah er; und der große Jäger ward zur Beute. Den Hirsch, der zu undurchdringlicheren Orten leichteren Schrittes sich wandte, verschlangen bald seine vielen, großen Hunde. Ich schicke meine Gedanken aus nach erlesener Beute, und sie, zu mir zurückgekehrt, geben mir den Tod mit grausam wilden Bissen.“
„Ach, ihr Hunde des Aktaion, undankbare Bestien, die ich schickte, meine Göttin herzuholen, und ohne Hoffnung kehrt ihr mir zurück. Im Gegenteil, zum mütterlichen Ufer kommend, bringt ihr noch mehr Unglück mir und Strafe. Ihr zerfleischt mich und wollt, daß ich nicht lebe. Laß mich, Leben, daß ich zurück zu meiner Sonne steige, da ich zu einem Fluß geworden, der doppelt ist und ohne Quell.Wann wird es sein, daß die Natur mich von meiner schweren Last erlöst? Wann wird es sein, daß auch ich hinweg von hier mich schnell zum edlen Objekt hebe? Und mit meinem Herz zusammen und unser beider Küken dort verweile?“ Zitate aus: Giordano Bruno „Von den heroischen Leidenschaften“ (De gli eroici furori, 1585)
Um zu sehen, zu erkennen, bricht Bruno phallisch, Aktäon, durchs feuerrote Dorngesträuch (Versteck und Grenze zugleich!)., das Verständigung hindert. Sebastian lässt grüßen. Licht ist die Wiese und klar das Wasser im Teich.
Diana badet. Alles was Sein ist, hat es vom Licht!
Aktäon kommt um, weil die Göttin ihn missversteht, missverstehen muss.
Aufruhr, Neugier, gedankenverfressen, macht nicht dumm, sondern gedankenzerfressen stumm. Den Preis der Freiheit, der Autonomie, verkünden die winselnden Hunde. In Gefahr und höchster Not bringt nicht nur der Mittelweg den Tod.
Na und? C’ est la vie! C‘ est la mort!
P.S. Heute, am Abend, Diner zu viert. Eine Art Abschiedsessen. B geht für einige Monate nach Wien.
Bruno -Passagen auch H I E R:
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Olaf Condor „Wer sagte, dass Gott gut sei, der täte ihm ebenso unrecht, als wenn er die Sonne schwarz ließe.“
Eckard von Hochheim. (Meister Eckard)
Wer sagt, dass ein Ich autonom sei, der täte ihm ebenso unrecht, als wenn er es tötete.
Individuum sicut Deus est ineffabile.
bedenkenswert allerdings, daß astronomen eine zeit lang (manche vielleicht noch) schwarze sonnen postuliert haben.
Schwarze Sonnen… nicht bedenkenswert, sondern ziemlich seherisch: Schwarzer Löcher, sie haben sogar postuliert, dass das Licht nicht entweichen könne, auf grund großer anziehung…da gab es mal einen im 18. Jarhundert, der das gedacht hat, Reverent John Mitchel übrigens, ein Pfarrer und Amateur-Astronom witzigerweise. 1783..hat er das sehr clever schon postuliert. (Kleiner Seitenblick auf Goethe) Also man konnte annehmen, dass die Lichgeschwindigkeit endlich ist, da hat der schon daraus geschlossen, dass es eine endliche Fluchtgeschwindigkeit für dieses Licht geben müsse, der die Gravitation entgegenwirken kann
Der Urknall und seine mathematische Modellierung wurde übrigens auch von einem Geistlichen formuliert: Georges Lemaître – Physiker und Theologe..hat sich gegen Fred Hoyle durchgesetzt….
@ Condor; hmhm– hmhm–
nur was bedeutet das für Ihr schönes eckhart-zitat?
Eckart bleibt davon unberührt. Sein Zitat nimmt ja diese unsere Sonne zum Vergleich, Intressant ist die highvoltage-Dialektik in dem Satz. Also das ist für mich echt ein Sprechakt mit geradezu militärischer Präzision. Die Zuspitzung, die eigentlich sagt, schon wer mit Attributen wie gut oder böse kommt, hat das Prinzip eines Prozesses nicht verstanden – Also wer Gott, der ein Prozess ist, mit einem Atribut belegt, der deckt ihn sozusagen total ab, und das ist dann so, als würde man die Sonne schwarz machen. Also ich finde das ist Philosophie, Präzision und Sprache auf High-End-Level. Immer wieder: Hut ab.
sagen
der gedanke sei
nimmt ihm
das denken
und so weiter
sagen
das licht sei
nimmt ihm
das leuchten
und so weiter
sagen
daß etwas sei
ist schon vorbei
sein
ein verlassen
und so weiter