Ein Satz allein ist sauber, schon der nächste nimmt ihn etwas weg […] Nebeneinanderlegen darfst die Sätze schon, sie mögen einander sehen, und wenn es sie reizt, dürfen sie einander berühren. Mehr nicht. (Elias Canetti, Die Fliegenpein, Frankfurt am Main, 1995 S.128.)
Schriftlichkeit ist Raumkompression. Flucht des Sinns aus seinen Konstellationen. Aufstand des Textes, der den Kontext aberwitzig ignoriert und doch von ihm abhängt. Bei hohen Geschwindigkeiten geraten Zeichen zum Standbild, zur immobilen Raumkompression. Zeichen hängen ab vom Licht. Scotus erigena spricht: Alles was Sein ist hat es vom Licht. Licht erschafft Bilder. …
Abstände, Leerstellen, Zwischenräume nunmehr neutralisiert, werden auf den obszönen, genauen Punkt gebracht. Heideggers „Im Dasein liegt eine wesenhafte Tendenz zur Nähe“, schließt Ausdehnung nicht aus. Nicht im Punkt, sondern in Entfernungen und Zwischenräumen, durch Ausdehnung von und in ihnen beweist, grenzgängerisch als Phantasma oder Verlust, Nähe ihre Existenz.