Arbeitsjournal. Sonnabend, der 21. November 2009.

9.10 Uhr:
Seit sieben auf und nach der ziemlich fälligen Dusche gleich an den >>>> Eigner-Text, mit dem ich gestern g a r nicht mehr weiterkam. Das lag aber an der Löwin, jedenfalls dem „Gespräch”, das uns in Skype halb wahnsinnig macht, so daß ich parallel nur noch durch die Intimschmuck-Sites surfte, um nach etwas zu suchen, das ich mir vorstellte und immer noch vorstelle. Gibt’s offenbar nicht. Also an >>>> Sukov geschrieben, der sich ja nun auskennt, ob e r etwas wisse… usw. Um tatsächlich auszuleben, was ich an شجرة auslebe will und sie will, daß ich’s an ihr auslebe, müßte ich, allerdings, r e i c h sein. So, erst einmal, bleiben die Adölerflügel und Karnickelläufe der Fantasie und einiger Notbehelf, dessen Charme im Improvisatorischen besteht. „Wir haben Glück”, schrieb die Löwin, „daß Künstler Improvisationen lieben.” Bis in den Abend peitschten wir uns auf; an konzentriertes Arbeiten war da nicht zu denken vor lauter Östro(Ostern!)tosteron, das von riesigen Schneebesen steif zu Wille und Übertretung geschlagen ward. Dann zog die Löwin in ihr Privates hinweg, während ich wieder versuchte, mich auf den Eigner zu konzentrieren. Was gründlich mißlang.
Dafür läuft das jetzt wieder ausgezeichnet; die kleine Nebeninformation Eigners, die er mir gestern schickte, machte eine noch einmal ganz andere Tür auf, die ich all die Jahre übersehen habe, vielleicht auch übersehen mußte; möglicherweise übersieht er selbst sie noch immer. Überraschend und bestärkend, bestätigend, womit der Raum dahinter angefüllt ist…

Also ich sitz da heute morgen und arbeite, um ein gut Stück fertig zu haben, wenn mein Bub kommt, um für das Konzert, das er heute früh mitspielen wollte, das Cello zu holen – da geht die Arbeitswohnungstür auf, schon kurz vor acht, und er steht ganz blaß da. „Papa, mir geht es so schlecht, mir ist so übel”. Legt sich auf die Couch und schläft ein… so daß ich eben versucht habe, die Cellolehrerin anzurufen, um ihr abzusagen. Du bist von Schule und Lernen so erschöpft, spüre ich, daß es ganz falsch wäre, Dich auch noch am Wochenende belasten zu lassen; erhol Dich, schlaf Dich aus, ich paß auf Dich auf. Ob wir >>>> das kleine Musiktheater für Kinder heute nachmittag besuchen werden, halte ich nach Lage der Dinge ebenfalls noch für nicht ausgemacht. Wir werden’s aus dem Handgelenk entscheiden.

Frisches Brot ist da, wenn Du erwachst. Mal sehen, ob’s dann schon besser geht. Ich mach erst mal mit Eigner weiter. Daß dauernd die Löwin um meine Waden herumstreicht, übrigens, hat im Unterholz Der Dschungel zu einigen Verwerfungen geführt, die auch für mich nicht schmerzfrei sind; es ist hier auffällig ruhig geworden. Aber das ändert sich auch wieder, ich habe mich derzeit um anderes zu kümmern. Noch ist der arbeitsmassive November nicht vorbei.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .