Heute 2

Das Weite suchen, die dringende Kost, die Erinnerung an einen Laden, wo… nein, doch nicht, ich muß unbedingt MM anrufen, der jeden kennt, damit ich den Rolladen wieder hochziehen kann. Gerade bei Sonnenschein. Und die halben Verheißungen T. gegenüber, die ihren Kater hat einschläfern lassen müssen und entsprechend triste klang, aber nicht nur deshalb, auch weil keine Arbeit da ist zur Zeit, und das eine Zimmer an einen jungen Mann vermietet hatte, der dauernd Gäste anschleppe, und überhaupt diese Kalabresen, fürchterliche, engstirnige Leute, sie halte es nicht mehr aus, per skype heute, den Besuch einer von ihr erwähnten Messe der Kleinverlage einzuplanen am nächsten Wochenende, und einen Ausflug wieder aufs Land zu machen, wurde alles wieder abgewürgt oder quasi durch ein 15000-Wörter-Gebimmel, das mich auf Anhieb taub machte für alles Andere. Das Weite zu suchen, kam mir an der Stelle in den Sinn. Was heißt schon Kost und dringend. Pilze sammeln im Gefrierfach. Griff in die Kiste mit dem guten Wein. Eine Flasche nur. Alkoholdiät nach sieben Tagen Abstinenz. Die Rechtfertigungssyndrome. Und Wasser war auch keins mehr da. Nur. Den Becher schütteln, und G.O.A.T.S. würfeln. O. sagt, bzw. schreibt, bzw. fragt (vor einer Stunde), ob das alles rein zufällig sei, was ich vor Wochen mal geschickt zum Thema Dis-Sonanzen, nämlich Dis-Sonanzen ohne Worte (also: youtube). Schönen Gruß, der am einen Tag schwach, am anderen stark ist (wie Alissa Walser den unbestimmten Artikel in Plaths Tagebüchern adjektivisch dekliniert (wo ich … am geschwächsten bin, ja, glaub’ ich schwachestens)). Erstmals Kälte gespürt draußen, die Sonne war aber auch schon im Untergange begriffen, machte die Augen blind auf der Hinfahrt und tauchte ins Rötliche das auf der Rückfahrt Vorbeigleitende. Nur noch warten auf S.’s Anruf. Um zu schwachsen und der verlorenen Zeit ein flüchtiges verbales Gehäuse zu geben. Dann später auf den Leuchtturm am Ende der Welt, Beine hoch. Und morgen früh wartet der Titel auf mich: „All die Toten Lieben“ (Plath, Die Tagebücher), wo mir die Majuskelverteilung nicht ganz einleuchtet.

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