6.55 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Immerhin wird >>>> weiter diskutiert, auch wenn >>>> das Projekt selbst derzeit stockt. Nun sind freilich noch Semesterferien; wenn die Uni wieder beginnt, werde ich zur Teilnahme meine Studenten auch persönlich… na gut, „verpflichten” wäre vermessen zuviel, aber sie ihnen doch angelegen sein lassen. >>>> Meine Entgegnung auf sumuze, die übrigens >>>> nur noch „geladene Gäste” auf ihrem (schönen) Blog zuläßt, deutet an, welche Art von Textarbeit ich mir des weiteren vorstelle.
Bis nachts um zwölf mit M. im >>>> Soupanova gewesen, das mir als „Stamm”kneipe ziemlich gut gefällt, gerade weil es ein solcher Gegenentwurf zur >>>> Bar und außerdem bei mir nur eben um die Ecke ist, und rauchen darf man da auch. Zudem werden dort Kleinkunst-Veranstaltungen vorgeführt. Es hat so einen hübschen Duft nach Untergrund. Daraus sprießt was, ich bin mir fast sicher. Okay. Vom Bett aus, bei einem Absacker Laphroig (EisenhauerseiDank), mit der Löwin telefoniert, die schon ganz schlafwuschig war, dann noch das schöne Gespräch gelesen, das >>>> Alessandro de Marchi und Alexander Mørk-Eidem mit Bettina Auer geführt haben und das, zurechtdramatisiert, klar, im Händel-Programmheft abgedruckt ist. Dann geschlafen und erst um kurz nach sechs Uhr aufgestanden. Heute früh gedacht: >>>> der arme Lottmann! Er hat auch hier eine Zeit lang mitkommentiert und gehörte zu jenen, die, als ich Die Dschungel begann, unkten, ich erfände die Kaffeemaschine neu. Das ist nun wohl n i c h t so. Auch aus dem Halo der Pop-Literaten bleiben nur wenige Namen, Christian Kracht steht da ganz vorn, schon erzählerisch betrachtet, dann schwirrt da noch mächtig der hier mir immer wieder Gegengehaltene, danach flaut es schon ab. (Kracht halte ich übrigens nicht für einen Pop-Literaten, sondern schlichtweg für einen Dichter, der sich das Signet des Popliterarischen freilich pfiffig zunutze machte und dem der Betrieb gern, weil er drauf reinfiel, die Schuhe putzte und immer noch putzt. Ich mag mal meine Hochachtung ausdrücken).
Ich muß mich um den Niebelschütz kümmern. Heute abend >>>> Konzert.
18.07 Uhr:
Eine halbe Stunde noch ans Cello, dann muß ich los. Nachmittags die Internet-Verbindungs„sache” angegangen: Rückkehr zu Fest-DSL, kombiniert allerdings mit einer 5GBer Flat für Funk-Internet. Unterm Strich, wenn ich von den Geräten mal abseh (40 Euro), die mich grad klammmachen, komm ich auf den gleichen Preis hinaus, bei dem ich jetzt schon bin. Dafür ist DSL dann aber stabil. Nächster Schritt: >>>> moobicent kündigen; das geht zum August, ab da laß ich dann auch das andere Funknetz freischalten; die mir eigene Treue hat dazu geführt, daß ich bei Vodafone geblieben bin. Sowie DSL steht und ich auch wieder Telefonie habe, fahr ich den Handy-Vertrag tariflich runter. Unterm Strich komm ich dann viel weniger teuer weg als jetzt. Wichtig war mir bei alledem, daß die Internet-Verbindung insgesamt erhalten bleibt, allein Die Dschungel fordert das.
Ah…. شجرة حبة ist da. Dann übe ich halt morgen erst Cello….
was lott brachte einst zu wege, das nennt sich heut hege. ich hab ja die jugend von heute letztlich dann doch für interessanter befunden als ihr buch, aber eins kann man ihm nun nicht vorhalten, es sprechen nun mal alle zammen immerzu den selben und gleichen quatsch, kein entrinnen. hab neulich mal in faserland reingelesen, und dacht, ach ja, sylt und seine nördlichste fischbude, nee, irgendwie, aber möglicherweise, wo doch die m für ihn spricht und der g und jetzt auch noch sie, also menschen, die untereinander nun wirklich sich vermutlich nicht mit fassbrause betrinken wollten, da halte ich es tatsächlich für möglich, dass ich ihn nun doch auch noch nachhole.
@diadorim zu kracht. Meine Einschätzung bezieht sich nicht auf „Faserland“, das auch nicht an mich ging. Sondern auf die späteren Bücher, auch auf die Erzählungen. Kracht ist ein konservativer Erzähler, und zwar ein ausgesprochen guter. Daß er eine Art Stefan George für „Pop“literaten abgibt, unterstreicht die Distanz. (Ich war, als ich ihm zum ersten Mal persönlich begegnete, voller Vorurteile. Dann l a s er. Da schämte ich mich.)