Die letzten Tage 73

Das einfach nur so dahin Strömende, dem keine Deiche in den Weg gestellt werden, läßt sich schlecht festhalten. Das ist immerhin schon ein Versuch: der Biber wirft das erste Stück Holz. Oder bringt paper, portfolio, pens, / And ink in unfailing supplies (Carroll, The Hunting of the Snark). Immerhin habe ich mir meine Schlaffläche mit dem heute zusammen mit der neuen Matratze gelieferten Bettgestell im Vergleich zur vorhergehenden Ebenerdigkeit etwas in den Raum hineingehoben (was mich zwang, nach einer Stehlampe zu suchen, da kein Nachttisch vorhanden, und diese dann zu kaufen, und anhand dieses aus drei verschraubbaren Modulen bestehenden „Made in P.R.C.“-Modells, von dem ich eins weggelassen, mir endlich auch eine Idee kommen zu lassen, was die Illumination hier betrifft, deren nackte von der Decke herabhängende Glühbirnen mir langsam über sind). Die alte Matratze nahmen die Herren freundlichst mit, womit ein weiteres Stück von einst endlich weg ist. Den Teppich, der darunter lag, und der ebenfalls Schimmelflecken aufweist, werde ich selbst entsorgen. Auch er diente zuweilen als Lustfläche. Fünfhundert. Hinzu kommt der Brillenwechsel. Mochte mich nicht für eine Gleitsichtbrille entscheiden mit „progressiven Linsen“ (wie’s Dottoressa Rotundo nannte): zu teuer. Die Lesebrille noch ungewohnt, greife nach wie vor auf die alte zurück, die Autofahr-Brille war allerdings höchste Zeit. Dreihundert. Dann noch zwei Jahre Rückstand für die Steuerberaterin. Nee, sag’ ich nicht. Im nächsten Monat Rentenversicherung fürs ganze Jahr. Work goes allerdings on, ohne Unterbrechung. Derzeit bei den Malteserrittern bzw. einem der Ausleger, dem die anderen die Ausleger. Sowieso. Mit Statut und historischen Urkunden. Reizvoll wegen der auf Stelzen gehenden Ausdrucksweise, aus der die Rechtmäßigkeit als ein Tropfen Fett auf die (den) Lampe einer ansonsten Eskimohaftigkeit quillen muß. Womit ich den Eskimos allerdings unrecht tue. Gemeint ist die tiefgefrorene Byzantinigkeit. Eine Vision der Eroberung von Byzanz kann man übrigens bei Mary Shelley nachlesen: Der letzte Mensch. Dessen bemerkenswertes, verzichtendes Ende. Mit der nicht Antwortenden geht der Austausch der Nichtantworten weiter. Zwei Parallelsituationen, die sich selbst die Parallelen angeben und ab- und zusprechen. Der Nichtantwortort Perugia ist nicht mehr auszuklammern. Affekthascherei? Fällt mir grad so ein. Nee, die Interneterfahrungen und das „noi viviamo nella proiezione“ haben mich einiges gelehrt. Gestern abend deutsches Trio bei MM: Gärtner (er müsse das Ambiente wechseln, neue Erfahrungen sammeln), Kameramann (er gehöre zu den 20 besten in D-Land, befrage sich aber ständig über seinen „status quo“, gebrauchte diesen Ausdruck mehr als ein Dutzendmal), Üdichtersetzer (dem bloß noch die Madonna von Brügge einfiel, die ihn in den Bann geschlagen, ohne daß er gewußt hätte, daß Michelangelo sie gemacht, als Kameramann meinte, er warte immer auf den Wow-Effekt). So ging das hin bis knapp nach eins. Brachte dann den hier nach wie vor Land suchenden Kameramann zu seinem dunkelgrauen Camper auf dem einen öffentlichen Parkplatz von Amelia, das dort für solche einen Extraabstellplatz mit entsprechenden Versorungsanschlüssen eingerichtet hat. Vielleicht ist er ja jetzt schon wieder in Zürich. Ansonsten gilt:
’Other maps are such shapes, with their islands and capes!
But we’ve got our brave Captain to thank’
(So the crew would protest) ‘that he’s bought
us the best –
A perfect and absolute blank!’

Anmerkung dazu in ‚The Annotated Snark’: „In contrast, a map in Carroll’s Sylvie and Bruno Concluded, Chapter 11, has everything on it.“

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