Möge es doch morgen auch regnen, wie es am späten Nachmittag bis ins Sonnenuntergangslicht hinein getan, in synkopierten Rhythmen noch verstärkt durch die das Haus umgebenden Aluminiumgerüste, während draußen schon die Straßenlaternen sich entzündet hatten und ein Regenbogen fast senkrecht über dem einen Dach emporgestiegen war. Denn die Ohren brannten heute wie die Schiffe des Äneas, bis es Zeus regnen ließ, brannten so sehr, daß ich zuweilen laut vor mich hinschimpfte. Begonnen hatte es am Morgen gegen acht, mich weckten Hammerschläge. Einmal aufgestanden, hockte da einer vor meiner Balkontür und hämmerte die Fliesen des Balkons los. Später folgte noch etwas wie ein Preßlufthammer. Mit Pausen. Aber dann kam der andere Balkon an die Reihe. „Capo!“, also ‚Chef’, ertönte es hierzu durch die offene Balkontür des Wohnzimmers: es sei besser, ich mache die Tür zu: Staub. Dann der über mir. Und fertig sind sie mitnichten. Die Balkons nurmehr der nackte Beton. Flüchten geht nun auch nicht so einfach (es reichte, ich riefe Danilo an, um dann dort in der Oberstadt in der Küche zu arbeiten), denn tatsächlich kam Arbeit, die ich aber ohne Internet schlecht werde erledigen können. Was alles eine Vorbereitung zu einem „Nein“ zur Reise, dessen Negation indes die Arbeiten vor ihrem Beginn gewesen. Als hätte ich es gewollt. Ich bin eben hier. Bzw.: Wie man es hinkriegt, das zu tun, was man im Grunde von Anfang an wollte, ohne es zugeben zu müssen. Hauptsache, es klingt (klinkt, wie anfangs vertippt, wäre das auch:) plausibel. Um dann wieder alles von vorn zu erzählen. Möge es doch morgen auch regnen.