7.19 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Um sieben Uhr auf. Latte macchiato. Morgencigarollo. Nachts kamen, wie >>>> vom Verlag angekündigt, die zweiten Fahnen des Erzählbandes. Daran setze ich mich jetzt gleich; da es sich nurmehr um Kleinigkeiten handeln kann, die nun zu korrigieren sind, arbeite ich in der pdf. Mittags dann mein Junge; fürs Essen ist einzukaufen, für ihn, während ich ja >>>> die Pilze hab, die mir C. und der Profi aus dem Wald mitgebracht. Mittagsschlaf. Weiterkorrigieren. Abends Bar. So der Plan für den Tag.
(Ich bin mir grad sicher, daß mir >>>> Betty eine hinreißende Geliebte wär, vielleicht nur für eine Nacht, aber die hätt es in sich. Käm es zu einer realen Begegnung. Sie weiß schon genau, weshalb sie sich ziert.)13.55 Uhr:
Fertig geworden mit allen Korrekturen. Jetzt schnell das Essen einkaufen, dann die korrigierten Fahnen zurück an den Verlag. Ein bißchen was ist noch dran zu tun, aber eigentlich sollte das auch satztechnisch jetzt schnell gehen.
14.55 Uhr:
Ganz vergessen, daß der Junge erst um halb vier heimkommt; na gut, das Essen ist soweit vorbereitet. Was mich aber sehr beschwingt gerade, das ist, wie leichtfüßig dieses Buch läuft, wie viel Spaß es sogar mir bereitet, es wiederzulesen.
Ah. Und nun kommt er doch schon jetzt. „Ich habe ganz die Zeit vergessen, noch ein bißchen Fußball gespielt.” Was soll’s mich verdrießen? Gaa nüscht.
19.59 Uhr:
So, jetzt ist auch der Niebelschütz-Text fertig und weggeschickt. Die Löwin hat ebenfalls drübergeschaut und Kleinigkeiten korrigiert. Nun wird das Niebelschütz-Gesamtwerk zurück in die Regale gestellt und der Schreibtisch aufgeräumt und geputzt. Danach geht’s in die Bar. Hoffentlich gießt es nicht gleich wieder.
Ärgerliches Gespräch mit einem restlos inkompetenten Kundenberater bei vodafone; ich habe einen Beschwerdebrief geschrieben, nachdem er sich expressis verbis weigerte, mich mit seinem Vorgesetzten zu verbinden. Man hat dort ein Dokument verschusselt; ich wollte wissen, warum. „Sie glauben doch nicht, daß sich das bei 1400 Mitabeitern feststellen läßt?! Nun müssen Sie das halt noch einmal schicken.” Da wurde ich ärgerlich, und unser Ton wurde gegenseitig höchst scharf.
Call Center Es ist fast überall so. Da werden oft Leute eingesetzt, die zum einen nichts gelernt haben und zum anderen auch von der Firma schlecht oder gar nicht ausgebildet sind. Im besten Fall gerät man an Studenten. Bei der Masse von Anrufen und Mitarbeitern ist für diese eine komplizierte Sachlage auch wirklich nicht überschaubar. Sie dienen aber auch dazu, Beschwerden von Anfang an von der Firma wegzublocken. Wenn sie das überfordert, verfehlen sie gegenüber dem Kunden oft auch den Ton. Die wirklich Zuständigen gibt es aber. Man muss nur einen Trick finden, an sie heranzukommen. Die meisten Kunden sind aber so entnervt, dass sie schon nach der ersten langen Warteschlange aufgeben. Das ist alles sehr ärgerlich und richtig, dass man sich das nicht gefallen lässt. Das kostet aber viel Zeit, Herr Herbst, und führt meistens ebenfalls zu nichts. Es wäre Zeit, dass sich der Gesetzgeber um diese Missstände kümmert. Ich fürchte, dass Ihr Beschwerdebrief ins Leere geschickt wird.