Sich verorten und wenn ja, wo? Vor der Frage stehe ich seit gestern, als das Handy bimmelte und MM mir nach einem saloppen „Wie geht’s, Alter?“ bedeutete, Danilo würde ausziehen. Ob ich das Zimmer wolle. Er gäbe mir die Erstoption. Auch würde er in der nächsten Woche hier mal wieder auftauchen. Er selber würde sein Zimmer beibehalten, aber eben hauptsächlich nicht da sein. Spontan ein ‚unbedingt ja’ bei mir, ganz einfach, um die Wohnung und den Hof mit dem Brunnen für mich zu ‚retten’. Aber nicht nur für mich. Auch als einen möglichen Treffpunkt. Außerdem konzentrieren sich dort in der Oberstadt meine neuen Bekanntschaften. Es gibt viele Andererseits (Soratte-Verlust z.B., das hauptsächlich finanzielle Organisieren des Ganzen (es gibt keinen Telefonanschluß, kein Internet, es ist Holz für einen ganzen Winter zu kaufen, die Umzugskosten), hinzu kommt das finanzielle Organisieren der Zahnästhetik (Buffer sind zwar da, aber nicht unerschöpfliche, und heute kamen erstmals wieder mehrere Arbeiten ins Haus, so daß wieder Multitasking angesagt ist)). Sickern lassen, Zimmer vermessen, ob meine Regale überhaupt hineinpassen usw. Die Miete wäre um 100 Euro billiger als hier. Aber wenn ich mich entscheide, wird’s dennoch eine Überlappungszeit geben. Wenn ich mich entscheide. Es steht fifty fifty. Am liebsten wäre mir beides, weil ich mit einem Bein immer dort stehe, wo das andere Bein eben nicht steht. Heißt halb im Leben, halb aus ihm herausgehebelt. Eine Art sehr körperlicher Dialog zwischen Leib und Leich. Den mir den ganzen Tag die Zunge vorgaukelt, die am sterbenden Zahn ständig entlangfährt, ohne daß ihr das Gefühl von Leben widerführe. Da ist etwas Totes. Und das macht jedes Lächeln linkisch.
La stanza di Danilo. Aber wie, wenn Ihr Euch einigtet, die Kapelle provisorisch in eine Bibliothek umzubauen? Da wäre dann auch vom alten Geist zitierend manches gerettet, gesegnet durch freien Agnostizismus.
Das wäre mit den Vermietern zu regeln, die in Rom sitzen. Die Idee war Stoffs genug heute, mir das lebhaft auszumalen.