ABAG-33-APCA

Stento a trovare un Tagebuchrhythmus soddisfacente. Möchte es andere noch geben neben mir, ginge das noch hin, aber so übt es fast schon wieder einen Druck aus, dem ich mich zur Zeit gern entziehe. In die viel ruhigere Lektüre meinethalben. Selbstverständlich nichts Aktuelles (obwohl ich gern sähe, wenn mir jemand einen Packen Handke schickte, denn mit dem Geld ist das im Moment so eine Sache (so bin ich das (bedrückende) Thema in einem Nebensatz losgeworden sowie dessen Auswirkung auf die Psyche in einer parenthetischen Andeutung). Vor ein paar Jahren hatte ich mir Arnim bestellt (WBG-Bestellung, irgendwas mußte ich also nehmen), so steckte ich dann gestern Abend in den Kronenwächtern (im ersten von ihm noch überarbeiteten Berthold-Teil, denn der zweite erschien ja erst aus dem Nachlaß – die Überarbeitung daran hatte er nicht mehr geschafft), froh auch darüber, die Gräfin Dolores hinter mir zu haben (Ehe und ehe bzw. wie der Gatte zum Gotte und das Weib zum sich zeihenden Weibe und zur Gebärerin wird (das mit den 12 Kindern kommt ganz nebenbei (aber darüber gibt ja auch Schmidt in seinem „Fouqué“ Zeugnis, daß es halt damals so war (zu meiner Zeit auf dem Dorf gab es nur eine solche Familie, die war die ärmste, und wegen des Kinderreichtums am meisten verspottete (in der Schule bekamen sie am häufigsten den noch vorhandenen Rohrstock zu spüren (ich einmal, den genauen Grund weiß ich nicht mehr))))) und letztlich an einem anderen Weibe in Schuld bekennender Unschuld dahinstirbt. Und Reue folgte mir, daß ich’s verscherzt – Der Ring – IV, 15 (aber oft den Bleistift gezückt (nur diese schreckliche Frömmigkeit!)), diesen aus erratischen Blöcken zusammengesetzten Eheroman. Jedenfalls tritt mir das Thema derzeit massiv entgegen: Wilma & Paul Jacobi; auch Fouqué’s Mißgriffe in dieser Hinsicht. Und doch, ich fühl mich kalt, indem ich glühe, / Denn zu viel Möglichkeiten sind in mir. – Der Ring – ebd. Die andern Tage waren ein nervöses Warten auf die Zusage für eine etwas größere Arbeit, die gestern nach fast einer Woche endlich kam. So ist dieser Monat augenscheinlich unter Dach und Fach. Mit S. kommt derzeit gar nichts zustande, immer kommt ein Hinderungsgrund dazwischen. Sonntag war’s der Regen (ich fahr’ nicht gern im Dunkeln bei Regen (aber es wäre auch aus einem anderen Grund nicht gegangen, wie ich am Montag feststellte: die Batterie war leer (zum Glück kam mein Wein- und Honiglieferant vorüber, der ein entsprechendes Kabel hatte und mir meine gleich aufladen konnte, so bin ich dann gleich zum Autoelektriker, mir eine neue Batterie verpassen zu lassen)). Das Holz geht endlich doch zur Neige in diesen regnerischen Tagen. Der Gasofen hilft aus.

9 thoughts on “ABAG-33-APCA

  1. Es gibt Batterien, die von einer Seite unbewohnt sind. Oder sind es Barrikaden? Sie ließen sich jedenfalls anzünden, wenn das Holz zur Neige geht. Aufgeladene Stimmung, gleichwohl: nur prasselnder Regen.

  2. Lieber herr lampe, beides stimmt mich bedenklich: dass Sie hier diarisch allein auf weiter flur und dass gleich drei klammern bei Ihnen offen stehen. (hätt‘ ich einen ‚packen‘ handke (oder dergleichen), ich würde ihn sofort rüberschieben)).
    was ist etwa aus paul reichenbach geworden oder aus seinem freund montgelas? gerade über jenen (den zupackenden aufklärer (berufsbedingt, diese assoziation)) und freigeist von oben) habe ich kürzlich des öfteren denken müssen.

    Nun treiben wir den Winter aus,
    Den Tod aus unsrer Stadt hinaus

    dass Ihnen bis dahin das holz (das zu rohrstöcken heut‘ ohnehin nicht mehr taugt) nicht ausgehe), wünscht, herzlich grüßend

    A.

    1. Mit den Klammern haben Sie allerdings recht. Ich werd’s gleich berichtigen. Sie selbst müßten allerdings eine in Ihrem Kommentar entfernen, nämlich im ersten Absatz, und eine weitere im zweiten. Im dritten Absatz (nach dem Zitat – genau: to finish the winter of our discontent) dünkt mich die dritte dito als ein Zuviel. Als wollten Sie mir diese drei Klammern überlassen. Ich weiß nicht, was aus dem Kollegen Reichenbach geworden ist. Ihre Anfrage wäre immerhin ein Grund, doch mal endlich wieder die Telefonnummer zu wählen (obwohl ich von anderer Seite schon im letzten Jahr hörte, daß da niemand antworte).

    2. „the winter of our discontent“ … sollte in der tat bald einmal enden.

      auch wenn ich vermute, dass die sonne yorks nichts ist im vergleich zu einem sonnenaufgang über ‚Ihrem‘ berg.

      buona notte.

    3. Tja, mit dem Sonnenaufgang über meinem Berg (der er ja eigentlich nicht mehr ist, seit ich die Wohnung gegen die Innenstadt von Amelia getauscht) ist das so eine Sache, der liegt nämlich geradewegs im Süden, von hier aus gesehen. Man müßte da schon irgendwo im Nordlatium (Capranica oder Sutri meinethalben, auch Blera und Barbarano Romano, zwischen welchen Orten ein lauschiger Pfad bachentlag zu einer etruskischen Nekropole führt) wohnen, um das zu erleben.

  3. WBG Ja ! Die WBG kenn ich nur zu gut. Aber sie – die WBG – ist auch nicht so schlecht. Ich finde immer irgendwas für die Verwandtschaft – was schon mal positiv zu bewerten ist (vor allem um Weihnachten rum) – Was mich daran stört, ist der Bezug zu Bertelsmann (nur in meinem Kopf wohlgemerkt) Das „Kaufenmüssen“ und das Kontingent….das ist das einzige, was mich daran stört. Wenn das nicht wäre, würde ich mich ganz wohlfühlen. Ich hab von denen Abstand genommen, aber es kommt rein wie die übrige Werbung. „Platsch und da isses wieder“ in regelmässiger Unregelmässigkeit..Und da ich vor einem Jahrhundert mal was unterschrieben habe, muss ich jetzt noch konsumieren. Deren Glück ist, dass ich immer noch was Interessantes finde. Ich glaub, darauf bauen sie.

    1. Die Prospekte der WBG kommen allerdings etwas plump daher mit ihrer Art, alles zielsicher anzupreisen, à la „Götter, Gräber und Gelehrte“. Scheinbar geht’s mir ähnlich wie Ihnen oder Ihnen wie mir. Auch ich unterschrieb vor „Jahrhunderten“ (das gab dann einen Bonus für den werbenden Kommilitonen und mich dauerte es nicht weiter). Auch bei mir das Gefühl, doch immer noch etwas finden zu können. Zumal die Werkausgaben zuweilen. Letztes Jahr den Kleist. In diesem Jahr locken mich die Gedichte von Gertrud Kolmar.

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