So weit ich es aus mir hervorzukramen vermag, sind immer die Gärtner schuld. Jedenfalls fuhr ich meinen, also MM, am Montag zum Bahnhof, damit er in die Schweiz zurückreise, nachdem er hier drei Wochen lang eine durch Erdrutsche verunstaltete Gartenanlage repariert. Mit zwei Kanistern Olivenöl ging’s los, mit jeweils zehn Litern, einen werde er in einem Bahnhof unterhalb von Chandolin direkt aus dem Zug gegen Bargeld weiterreichen. Fliegender Handel. Zurück bleiben immer noch seine Sachen („Ich schick’ dann Jemanden.“), wiewohl er das Mietezahlen einstellen wird, er hat lediglich sein Bett aufgegeben. Am Montag in der Früh’ stellten wir meins ins Zimmer. „Das mit den restlichen dreihundert [Euro] wird wohl auf Italienisch laufen.“ Was immer das heißen mag. Vielleicht verkürzte Verjährungsfristen für nicht Vorbestrafte (heute abend die Abstimmung darüber (so daß Ihmchen, der hiesige Egoarch, mal wieder einen Prozeß vom Halse hat (er wolle das Land von den Richtern befreien, sagt’ er heut’ (außerdem gäbe es zu viele kommunistische Schulbücher, man müsse eine Kommission hierzu einrichten (comme il faut (con-Etym)), damit alles, wie gesagt, vorurteilsfrei usw., aber das war nicht Ihmchen, nur ein Mit-Ührchen)))). Die Klammern ließen sich weiter öffnen und schließen. T. gegenüber heute mein vergangenes Winterleid* mit der Arbeit geklagt, wobei wir uns sofort verstanden, was das Warten darauf betrifft, denn ihr sei es nicht anders gegangen, habe Schulden machen müssen. Nie so gewesen in den ganzen Jahren. Dann Montag der plötzliche Umschwung. Bis Ostern einschließlich bin ich eingedeckt. – Der Gesetzentwurf über die verkürzte Verjährung ist durchgekommen, lese ich gerade. – Also das war ein Winter, in dem das Existentielle sich meldete in einer üblen Verquickung mit dem, was sonst im Operettenlande vorgeht. Vielen ginge es so, sagen die, die man fragt. Ansonsten „peeping Tom“, icke. Ich habe zwar keinen „pear-tree“ im Hof wie vor Landor’s Cottage (also ZT-Bahnhof Poe’sche Voyeurigkeiten), aber doch einen ganz jungen Peach-Tree, in dessen Nähe es sich auf die Straße lugen läßt. Manchmal sieht man nur den Unterleib, manchmal, wenn ich in der Tür verharre, kommt ein Oberleib zum Vorschein, oben abgeschlossen von einem sich umschauenden Kopf. Nicht anders begründet mein Entschluß mich einem kollektiven Gemüsegartenprojekt hier in der Altstadt anzuschließen. Bißchen schippen, bißchen harken, bißchen pflanzen. Und ’n nettes Panorama mit dem Kapuzinerkloster in der Mitte, jenseits desselben ich doch auch mal gewohnt. Dürftig aber schwallt der Rio Grande übers künstliche Wehr in der regenlosen Zeit. Heißt, ich muß die Pflanzen gießen und ganz besonders die beiden Tomatenpflänzchen, die mir der Gärtner geschenkt und gepflanzt. Mit dem Schlauch im Hof geht’s leider nicht, die Pumpe fing neulich an zu qualmen und der Strom gab seinen Geist auf, als ich sie anstellte. Von all den Schäden ist mittlerweile nur der Laptop genesen, denn das vorgefundene Stereogerät kommt auch noch dazu, das seinen Geist aufgegeben, so daß wenigstens der Laptop… Bach ce soir.
* Auch Herr von EICHENDORFF ist nämlich, (vergegenwärtige Dir rasch sein Oeuvre), genauso ein Cheimophobe wie POE. // (:„n’Winterfürchtling’ Francisca.“