[Arbeitsjournal.]
Heute abend als Die Fenster von Sainte Chapelle >>>> im Literarischen Salon Frau Gansebohms, deretwegen gestern nach der Profi noch anrief, um zu fragen, ob ich ihn auf Gästeliste setzen könne; mein alter Lektor DS sagte von Herzen bedauernd ab; es habe selbst Gäste, bei sich daheim; nun treffen wir uns morgen zum Mittagessen. Jedenfalls wäre es mir ein Vergnügen, auch von Ihnen jemanden heute abend begrüßen zu dürfen.
Bin im Verzug, obwohl ich bereits um Viertel vor fünf am Schreibtisch saß, um Viertel nach vier offenbar aufgestanden bin; seit vier war ich wach, guckte immer wieder auf die Uhr, kriegte die Zeiger durcheinander, vergaß auf die digitalen Zahlen und stand auf. Dann war die Arbeit wider Erwarten knifflig; trotzdem sind meine vier Seiten geschafft; ich schätz mal, daß ich, anstelle zu kürzen, eine ganze Seite hinzugeschrieben hab, neuerdings um Lesbarkeit meiner Handschrift bemüht. Dauernd radiere ich. Ich arbeite gerne mit dem Bleistift, bei Überarbeitungen fast nur.
Bis neun ging das so, unterbrochen von einem Telefonat mit Wien, wo ein Restalkohol aus einer Löwin geholt werden mußte. „Du bist so furchtbar munter -“. Nun. Ja.
Aber der Galouye „hängt“. Ich will noch unter die Dusche, vor allem den Bart abnehmen. Nein, steht mir nicht, mag ich nicht, muß ich beenden. Da ist mir zuviel zwischen mir und der Welt.
Ich schreibe nachher weiter.