Über den Tag hat sich die Stadt aufgeheizt und gibt nun eine warme, weiche Wärme ab, die mich an Frankreich denken lässt. Zwei Sommer in den Achtziger Jahren waren meine Mutter und ich in der Bretagne campen.
Am Abend, auf der letzten Runde mit dem Hund in schwarzen klappernden Berkemanns, die mich stets an trauernde, italienische Witwen denken lassen, und ich mag diesen morbiden Gedanke, war irgend etwas wie damals, vor nun fast 30 Jahren. Ich versuchte dem nachzuspüren, fand aber nichts heraus – vielleicht ist es einfach nur die Luft. Zwei Orte an denen man mich blind und taub aussetzen könnte und ich wüsste sofort wo ich wäre, Berlin und Nizza. Aus Bern kommend musste ich zwei Jahre lang den Impuls unterdrücken den berliner Boden zu küssen.
Ich will daran lieber nicht zurück denken, ich bin auch viel zu müde. Vielleicht hatte ich heute ein wenig zu viel Isofloran, als ich im OP assistierte, vielleicht gehe ich chronisch zu spät ins Bett, vielleicht sind es die Nachtdienste, wer weiß das schon…
Gute Nacht!