Arbeitsjournal. Sonnabend, der 10. November 2012. (Zweiter, heute wieder ein ganzer, Seminartag).

4.38 Uhr:
[Haus des Landessportbunds, Zi.76. Debussy, Pelléas et Mélisande.]
Die Rezension zu vorgestern abend weiterschreiben. Ab neun wieder Seminar. Deshalb erst später mehr. Zur Pause rauchen, indem man aus dem Fenster hinaushängt, in seinen Gedanken den Duft des nassen Herbstlaubs atmend.

9.58 Uhr:
[Seminarraum K5.]
Hübsche Geschichte: Nach den großen Waldbränden der 70er Jahre in Griechenland werden hoch oben im Gebirge zwei tote Tiefseetaucher gefunden, in zwar verschnmorter, aber noch kenntlicher Montur, inkl. der Preßluftflaschen. Was, meine Damen und Herren, ist passiert?
(Als Aufgabe, um sie in frei gewählter Form und frei gewähltem Sprachniveau schriftlich nachzuerzählen.)

4 thoughts on “Arbeitsjournal. Sonnabend, der 10. November 2012. (Zweiter, heute wieder ein ganzer, Seminartag).

  1. die taucher herr herbst, es gibt seit vielen jahren in wenigstens den folgenden romamen diese tauchergeschichte in haupt- und nebenthemen: Mordecai Richler, Wie Barney es sieht; Harry Mulisch, Die Elemente.

    1. @einleser. Das mag so sein, spielt aber im Rahmen dieses Seminars keine Rolle – zum einen nicht, weil die jungen Leute die von Ihnen genannten Literaturen in aller Regel nicht kennen, nicht nur ihrer Migrationsherkünfte wegen, sondern vor allem aus Gründen, weil sie noch sehr jung und auf ganz anderer Autoren Geschichten fokussiert sind. Zum anderen werden solche Erzählungen hier als Form- und Stilübungen verwendet: Wie erzähle ich so etwas in einem Brief, in einer Erzählung oder sogar als Gedicht usw. Für ein Gedicht würde sich, als Beispiel, eine Balladenform eignen. Dann, weiter: wie erzähle ich ein- und dieselbe Geschichte auf verschiedenen Sprachniveaus, also etwa vermittels Vulgärsprache, als sachliche Dokumentation, als wissenschaftliche Untersuchung, als BILD-Zeitungstext, als journalistische Arbeit, wie als die Erzählung eines älteren Menschen, wie als Erzählung eines Witzboldes. Es geht, kurz,. um Handwerk. Normalerweise verwenden wir für diese Arbeit einen Text von Raymond Queneau.
      (Ich nehme nicht an, daß Sie angenommen, haben, ich hätte die Tauchergeschichte als die meine ausgegeben; auf die Idee wär ich gar nie gekommen, zumal ich sie als Erzählung noch aus meiner eigenen Jugendzeit kenne.)

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