Kein Arbeits-, indessen ein Hygienejournal. Der Sonn- und Putztag des 25. Augusts 2013. Vor dem die Himmel stürzten.

15.53 Uhr:
[Total saubere Arbeitswohnung.]
Quasi die Nacht durchgemacht, also dem Serienanfall nachgegeben, alles andere als einem -phall. >>>> Falling Skies, Ende der Zweiten und die gesamte Dritte Staffel. Morgens um halb sechs ging ich schlafen, da wurde es schon hell. Ich hatte gestern abend, als ich anfing, gedacht: Nun nutz mal deine Freiheit. Außerdem wurde ich die Sucht so los, denn es gibt noch keine weiteren Folgen. Also abgehakt. (Ich erinnere mich gut an meinen allerersten Serienanfall: >>>> „24“; da sah ich drei Tage lang am Stück. Für Serien bin ich dann, aber nur dann, der ideale Konsument, wenn ich nicht unterbrechen muß. Auf Wochen-Fortsetzungen reagiere ich ebenso unwillig wie auf Werbeblöcke zwischendurch; ich verliere die Lust, ja bin genervt und sehe nicht weiter. Insofern bin ich für Serien-als-Werbeträger eine Katastrophe, was bedeutet, daß, gäbe es nur Seher wie mich, die Serien gar nicht produziert werden könnten.)
Gut. Bis halb elf geschlafen, den Sport hatte ich mir nachts bereits aus dem Kopf geschlagen, jedenfalls zu schwimmen mit zu saunieren danach. Und laufen will ich ja sicherheitshalber heute noch nicht, wiewohl das Knie wieder ganz in Ordnung ist. Aber nur schwimmen, anderthalb Stunden, das wird gehen: heute von 20 bis 22 Uhr. Fein. Denn die Wohnung ist bereits auf Vordermann; alles glänzt und riecht, vor allem im Bad-, Küchen- und Toilettenbereich, wie ein Gang im Krankenhaus. Der Schreibtisch riecht nach Holzpflegemittel. Und meine Hände sind sowas von rauh! Dick Kokoscreme drauf. Und dann gleich – lesen: drei Stunden >>>> Fahlmann. Arbeiten hingegen will ich nicht. Punkt. Weil aber das Wetter so schön ist, werd ich mir eine Decke schnappen und mit dem Buch nach draußen gehen, Helmholtzpark, Liegewiese. Sò. Es wird mich in dem Roman ein weites Stück voranbringen. Alles andere dann morgen wieder, wobei ich auch da erst schwimmen will, Frühschwimmen, danach muß das Bettzeug gewaschen werden, denn mittags kommt die Löwin an.
Doch den Vertrag mit >>>> Mare will ich durchsehen, damit er unterzeichnet werden kann.
Ein bißchen erlösend, daß ich mit den >>>> O-Ton-Protokollen durch bin. Das fang ich jetzt zu genießen an. Aber auch Sie, wünsche ich mir, mögen einen sehr schönen Sonntag haben.
ANH
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19.33 Uhr:
[Keith Jarrett, Jan Garbarek, Palle Danielsson, Jon Christensen: >>>> Nude Ants. Live at Villard Vanguards, New York City 1979.]
Nach wie vor, nach meinem Dafürhalten, eine der größten Jazz-Rhapsodien, die je gespielt wurden: Das Stück „Oasis“ auf dem hierüber verlinkten Album. Daß ich’s als Original.Vinyl habe, versteht sich für jemanden von selbst, der High Ende über Linn, Accuphase und ProAc hört. Es dauert 30min 36sec; sowie es ausgeklungen ist, geht es zur Schwimmhalle; liegt alles schon auf dem Mitteltisch bereit: Handtuch, Badehose, Schwimmbrille, wasserdichte Uhr.
Eine wirklich extrem mitreißende, extrem schöne, extrem lebendige Musik: vier Leben sind darin, und ihre Leidenschaften.

Es geht mir gut. Ein sehr schöner Brief zu meinem Neapel-Typoskript erreichte mich. Mein alter Mentor Zenke hat ihn geschrieben, der bei der Produktion dabeisein wird. Ich werd ihn nicht zitieren, ihn aber doch nachts der Löwin vorlesen. Percussion-Solo, das. weil auch das Klavier percussionartig mitmacht, zu einem Schlagzeug-Duo wird. Und nun wieder, im Sax, das Thema, und Jarrett stöhnt auf, einmal wieder, als s c h l i e f e er mit der Musik.

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