Wie sie ankam
nicht auf den Fuß
doch hergeflogen
und stand am Gepäckband
wartend und schaute
Er stand draußen
bang vor der Sperre
Wie sie da innen herantrat
legte die Stirn an die Scheibe
wie er tat
So standen sie
ohne zu schauen
So standen sie
ohne zu atmen
Auf dem Glas der warme Tau
ihres schauenden einen
Atmens
(Ich werde morgen zwei Schritte zurücktreten müssen, Dir nicht schreiben dürfen, es wird mir furchtbar schwer fallen. Sondern eine erste, eben distanzierte Betrachtung dieses Romanprojektes einschieben. Es muß fast jedesmal, ist einige Schreibzeit vergangen, der Raum für Pläne geöffnet werden, in dem man sich mal hier, mal dort an den Tisch setzt oder in einen Sessel, dazu tatsächlich einmal sediert; ein Jammer, daß zu kiffen nicht an mich geht. Vielleicht dann doch einmal Lexotanil. Aber nur für den Plan, nur für das Planen. Die Kälte vorholen, mit der man notwendigerweise betrachtet, bevor zementiert wird. Danach aber gleich wieder Hitze.)
Problem der zeitlichen Dichte. Als Reaktion angesprochen, als ein grundsätzliches, >>>> dort
@ANH Das ist in der Tat das Neue, daß heutigentags unmittelbarer kommuniziert und eben auch veröffentlicht wird. Aber als Problem würde (auch) ich das nicht sehen wollen, eher als Herausforderung einer Gleichzeitigkeit, eines Sichüberschneidens von quasi Ursache und Wirkung und (gewollter) Rückwirkung und Rückverursachung. Die sich daraus ergebende Möglichkeit zu einer Diskussion wird ja leider, wie in den letzten Tagen wieder einmal zu beobachten, zu billigen Angriffen genutzt, allerdings auch zum Stellen berechtigter Fragen, und selbst wenn in diesen Anmaßung steckt, so werden sie doch auch Teil der folgenden Texte, aber das wissen Sie ja, ich sag’s nur noch mal so in den Raum hinein.
@Schlinkert. Das Interessante ist, daß in den Neuen Medien der tiefromantische Traum der Nähe von Welt und Kunst tatsächlich zu sich kommen kann, hegelsch gesprochen. Sie lassen sich fast aufeinanderlegen; dennoch bleibt sie, als Dichtung zum Beispiel, imaginär. Es werden Welten, die sich teils überlappen, teils verschieden & simultan miteinander verlaufen… also immer: sich bewegen.
dem steht ja einfach ein sehr schwerfälliger betrieb gegenüber, der alles auf: gut ding will weile haben abstellt. schnelligkeit ist latent eine bedrohung für ihn, oder wird als solche empfunden, so kommt es mir immer wieder vor. wir arbeiten an der abschaffung des qualitätsproduktes buch, das nur in verlagen erscheinen darf und soll und zwar in solchen, die dafür eben sehr lange brauchen, bis so ein buch seine leser erreicht. darum wird ja auch jedes mal auf allem im netz gern rumgekloppt, das sei alles nur dreck. man muss die distanzkeule schwingen, die sich immer auf qualitätsunterschiede beruft. jeder weiß, dass lektorat und buchdeckel noch nicht in jedem fall das produkt heiligen, aber jeder, der teil davon ist, verteidigt seinen platz logischerweise bis aufs messer. es wird sich so oder so wandeln, alles, immerzu. mich persönlich ängstigt das wenig. erst neulich empfahl man mir wieder, mich in solchen dunstkreisen nicht zu bewegen. nützt nix, hat noch nie was genützt, schreiben funktioniert bei mir nach dem lustprinzip, ich mache es immer und überall, wenn mir danach ist. that’s it.
zu „schwerfälliger Betrieb“. Ja, er versteht nicht, wie er gern tut, n i c h t, sondern zu g u t.
Dennoch, es geschieht. Die Triester Briefe sind davon ein Teil wie vieles andere in Der Dschungel.
@ANH Die Welt würde an ihr Ende kommen, wären Welt und Kunst bewegungslos deckungsgleich, doch da beide sich bewegen, ob taumelnd oder nicht, wird dies nicht geschehen können. Und wenn Sie schon von tiefromantischen Träumen sprechen, so nehme ich wie in Trance meinen Novalis (den der philosophisch-theoretischen Werke) aus dem Regal und lese immer wieder dieses eine Wort: Wechselwirkung.
Anadyomene fragt Lybierin oder Lydierin? Oder ist das ein gewollter Wechsel?
@Anadyomene: Lydierin. Im zweiten Brief wurde es >>>> weiterentwickelt, entstanden war es aber schon >>>> dort.