[Arbeitswohnung, bis mittags]
Noch immer keine „schlagende“ Nußbaumidee; heute muß da mal was kommen. Der Schirmbeckvortrag wird mir dagegen allmählich deutlich. Dafür ist mir bei dem anderen Auftrag, der ansteht, nicht einmal mehr das Thema klar; ebenfalls bis Anfang Juli abzugeben. Immerhin läuft die Lesungsvorbereitung fürs >>>> Traumschiff ausgesprochen gut; heute morgen trudelte die Einladung zu den Grazer Literaturtagen herein.: 29. 10. – bis 1.11.; der Herbst füllt sich, aber vor allem sind die ersten Wintermonate voll. Insgesamt die Lesereisen werde ich im August annoncieren, bei Erscheinen des Romans. Ich selbst werde da in Paris und Amelia/Umbrien sein, quasi den gesamten Monat oder doch zu seinen drei Vierteln, in Italien vor allem, um den Triestbriefe-Roman in der Rohfassung fertigzustellen, und habe gestern in einem Neuköllner Studio drei Traumschiffszenen, eine elfminütige, zwei dreiminütige, für >>>> Zehnseiten.de eingesprochen; ich schätze, daß die Videos zeitgleich mit dem Romanerscheinen abrufbar sein werden; vorher hätte es wenig Sinn.
Noch in Frankfurt >>>> diese >>>> beiden, und weitere, Haikus skizziert – eine Fingerübung, weil >>>> Phyllis Kiehl solch eine Aufgabe hatte; ich mochte einfach gern mitziehen. Klar, das läßt sich verfeinern, vor allem mit Binnenstrukturen, Alliterationen usw., vielleicht sogar, kulturraumsfieserweise, mit Reimen. Aber da noch ging es erst einmal nur um ein Spiel, das mich dennoch zunehmend meditierend-melancholisch machte. Ich habe in den verstrichenen Monaten ja eh sehr nahe an der Melancholie gebaut.
Ah ja, >>>> der neue Berliner Cesare ist als Inszenierung unterträglich. Ich habe die Kritik zu schreiben auch schon begonnen, aber mochte Verrisse noch nie schreiben. Jetzt weiß ich nicht, ob ich ihn fortsetzen oder einfach beiseitelegen soll. Es ist soviel sinnvolleres zu tun! (Mein Sohn und ich verließen die Aufführung zur Pause, nach etwa zwei Dritteln des gesamten Stücks. Interessant allerdings, und bezeichnend, daß die musikalische Darbietung im Nach/Hören einen sehr viel intensiveren Eindruck macht als während der direkten Aufführung -. so sehr scheint sich die Inszenierung über die Musik zu wölben: Sie erschlägt sie nicht, sondern bleicht sie. Und das bei diesem ariosen Reißerstück, in dem ein „Hit“ auf den anderen folgt, eigentlich.)