Das Reise- und Arbeitsjournal des Donnerstags, dem 14. April 2016.


[Arbeitswohnung, 5.56 Uhr]

Um Viertel nach fünf hoch.
Regen, Geplätscherlaute durchs fast noch dunkle Oberlicht.
Dabei habe ich mir für die kleine Tour Frankfurtmain-Heidelberg->>>>München einen hellen Anzug herausgehängt. Sei‘s drum, ich trag ihn trotzdem. Zumindest für die erste Station ist Sonne angesagt.
Gut gearbeitet gestern, fünf Gedichte revidiert, eines >>>> zuendegebracht – allerdings sind das durchweg vorläufige „Enden“, bis zum Lektorat. Vieles derzeit ist freilich „rückblickig“, hat was von Abschied. Aber der Schein, glaube ich, täuscht. ( Doch wenn ich >>>> dieses Foto seh..!!!) – Vielmehr bündele ich meine Zustände der vergangenen drei Monate und destilliere sie in den Texten. Tatsächlich habe ich stärker das Gefühl eines neuen, wenn auch besonneneren Aufbruchs, eines milderen, abwägenden, anders als früher.
Besonders gefreut hat mich >>>> das da. Allerdings gefällt mir die Übersetzung von „Traumschiff“ ins englische „Dreamship“ g a r nicht. Was im Deutschen mitschwingt, fehlt dort oder scheint mir zu fehlen; ich kann die Unter- und Obertöne anderer Sprachen nicht hören und also nicht fühlen. >>>> „Nave onirica“, im Italienischen, hingegen funktioniert; aber an dem war auch >>>> parallalie beteiligt, mir gab der Freund die Gewißheit.
Wie auch immer, um kurz vor halb acht muß ich aus dem Haus.
Auf der Zugfahrt will ich nun endlich Pynchons Bleeding Edge zuendelesen; der erste Pynchon der mich kaltgelassen, ja bisweilen sogar angeödet hat. Das Buch bekommt keine Transzendenz hin, alles bleibt in sich eingesperrt, jedenfalls bis jetzt, knapp sechzig Seiten vorm Schluß.

Auf! Dusche. Packen. Anziehn.
Guten Morgen, Leserinnung.

ANH

2 thoughts on “Das Reise- und Arbeitsjournal des Donnerstags, dem 14. April 2016.

  1. Dreamship Gefällt mir auch nicht. Das lange i:, und dann gleich nochmal i, das klingt nicht gut. Viel wärmer sind im Deutschen die Laute ao von Traumschiff. Im Englischen. Könnte man vielleicht über „Ship of Dreams“ nachdenken, was aber von einem Englisch- Muttersprachler entschieden werden sollte.

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