Im besten Staat gekleidete Leute, was man so Staat nennt, auf dem Platz heute vormittag, während den Fingern Pausen und den Augen Neugier gegönnt wurden bzw. wurde. Weiße Schleifen erschienen. Also wohl eine Hochzeit (und später wurde es mir bestätigt). Mein Staat eher Pommerland: irgendwas Intestinales, mußte aber doch hinuntergehen, mir Geld und, wie ich dachte und tat, Porchetta besorgen und allfälliges Gemüse. Chiostro Boccarini.
Ging schließlich los trotz aller Bedenken, allerdings bänglich hinsichtlich unangenehmer Grenzüberschreitungen. Immerhin passierte es einmal drei Unglücksvögeln aus meinem Dorf, als sie nach einem Schützenfest in einem nah an der Grenze (zur DDR) gelegenen Dorf im Suff die Demarkationslinie überschritten und dann ein paar Jahre in Magdeburg im Knast einsaßen (später wiedergesehen in der BRD nach ihrer Freilassung: waren irgendwie geknickt (mitgenommen: wohl der rechte Ausdruck)).
Gut, diese Grenzüberschreitung trat nicht ein. Auch nicht die der Konversation. Im Grunde wußte ich es schon im voraus. Jeden, den ich traf, war bereits in ein Gespräch vertieft. Und ich im voraus der Ausländer dieses Gesprächs. Manche bemerkten mich gar nicht, so vertieft waren sie in ihre Gespräche. Einmal die verfängliche Frage nach dem “Wie geht’s” an eine andere Person, die mir retour geschickt wurde. Ein anderes Mal dieselbe Frage an mich, auf die ich buchstäblich mit Nichtssagendem antwortete.
Di Dio und seinen Angelo getroffen: “Ciao ragazzi.” “Ciao ragazzo.” Ich sei so rot im Gesicht. Der spöttische Di Dio. “Mann, hast du Tomaten gefressen?” – hieß es mal. Kaufte mir dennoch welche. Stand-By-Witztum. Wisdom? Braungebrannte Deutsche, so etwas sei irgendwie unmöglich.
Wie ein Verirrter, der niemandem mehr begegnen mochte, zum Fahrstuhl jenseits der Post, der zu den Bushaltestellen hinabführt, um zu dem darunter gelegenen Supermarkt zu gelangen. Out of order. Da entstand dann doch endlich ein ernstes Gespräch. Mit dem Fahrstuhl. Die Zunge war der Finger, der auf den Knopf drückte. Aber der Fahrstuhl reagierte grad so, wie ich zuvor auf die Frage nach dem “Wie geht’s”.
Auch das Brot jetzt. Ich beiß’ halt rein. Und: Sitz!
So bei Fuß entschläft der Hunger. Hält seinen Staat in der Vorstellung, daß ihm Sattsein vermählt. Und nochmal reinbeißen.
und wer sich aus dem Gehäuse stiehlt, aus seinen eigenen vier Wänden – wie in einer dunklen Nacht der Seele, ihre innere Befestigung -, sollte wollen, dass der Hof offen ist, und mag es mögen, nach dem Wind zu haschen, ganz ehrlich. Oswald Egger, >>>> Was nicht gesagt ist: