(im Spätnovember 2216)
Zwei wichtige Geburtstage heute. Und habe niemandem gratuliert. Lediglich im Geiste, aber das Sprechen ist eine mühsame Angelegenheit. Sofern man daran denkt, es tun zu sollen. Also schweige ich für heute. Sollen? Und denke einfach nur an die Geburtstagskinder, während ich mir umsonst vorstelle, wie sie’s packen werden, den müden Einerzähler voranzubringen. Wahrscheinlich passiert nichts. Und so erzählt er sich ein:
and it came to pass, daß er hatte sich schinden müssen bis zu einer recht späten Zeit, die ihm dennoch soviel an Raum ließ, die Spaghetti in eine eßbare Form kochen zu lassen, die er dann mit allfälligen Resten und Neuem in der Pfanne zu etwas Eßbarem zubereitete. Während die gewaschenen Haare in der Ofenatmosphäre langsam trockneten. Denn Runter mußt’ ich auf jeden Fall. Zum berühmten Geldautomaten.
and it came to pass, daß gestern der Tag der Stadtheiligen war: Santa Firmina. Und als ich anfing den Ofen zu heizen und es auch – wie immer am Anfang – zu qualmen anfing und Tür und Fenster offen standen, da quoll es trommelnd ins Haus hinein und dauerte nicht allzu wenig und verquirlte sich zuletzt mit der Glockenklage der nahegelegenen Kirchen.
Aber ein Hinunter war notwendig und in der Porcelli Tavern (Valda) dies: >>>>Sideralia, wollte ich mitnehmen, diese “virtuelle” Erfahrung, zumal ich die beiden, die’s kreiert, ja auch gut kenne.
Ich hatte diese Erfahrung, die alles Haptische ausschließt und nur Blicke nach rechts, links, oben und unten erlaubt, bereits auf Italienisch formuliert, ich versuch’ mich also in einer ad-hoc-Übersetzung:
Eine Art Nils Holgersson und, nach schrecklichen Abgründen (“klick hier, wenn dir schwindlig ist” (und schaust auf die nunmehr kobaltblauben Fingerspitzen)), aufgesattelt auf einer Wildgans (unter dir eine Holzkonstruktion, auf der du scheinbar sitzt, man muß einfach nur nach unten gucken), man kommt am Mond vorbei, eine Art abgeknabberter Käse, und der Hals der immer wieder nach rechts und links schauenden Wildgans, um einem glühenden Himmelskörper auszuweichen. Aber in den einen schwarzen Asteroiden fällt sie merkwürdig weich, danach in einer Art Waterworld, ein metallener Wal taucht auf, unerreichbar davor ein riesiger Himmelskörper. Aber Schwimmen braucht man nicht, denn in der Schlußsequenz kommen einem die Sterne wie Bonbons entgegengeflogen, fast wie in Grimms Märchen vom Sterntaler. Und auch ein Schwan mit gespreiteten Flügeln:
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.
Ich trank mein Weißbier aus und trottete nach Haus’. Um halb sieben ging’s wieder los.