Rasten in Verhöhnung etwelcher Ruhe, reden ununterbrochen. Nervengraus. Platzüberschreitend als Sich-Trauende, entern Vakuen. Etablieren Assembleen, nicken, denn Abend dämmert, Atropos mischt Szenarien. Fürchte Radau: Ostello mahnt.
Vielleicht aber doch keine Diskothek. Was auf dem Platz anströmt, gehört allen Altersgruppen an. The Wall. The Wall. The Wall. Eräugte auch meinen Friseur.
… swerve of shore
Ich werde ihn zur Rede stellen müssen in der nächsten Woche. Haare runter. Bart runter. Zwei Zähne raus. Aber das ist eine andere Geschichte. “Ciao a tutti!”.
… to bend of bay
Eine Hochzeit? Eine Kindtaufe? Eine Konfirmation? Ein Leichenbegängnis? Nach dem Essen Totentanz?
Am Nachmittag schon Bewegung. Es wurden Dinge ausgeladen, ins Ostello gebracht. Ich verfiel zeitweise in eine Depression. Ausgeliefertsein. Quantité négliageable. Aber unabhängig davon selbst beim Aufwachen das Gefühl: pufft der Meuchel, heuchelt nimmermehr des Daseins Puff. So stand ich dann uff. Lazarus, vom Himmel erweckt, in den morgendlichen Donner hinein sich erhebend.
Erschreckt auch von einer Roboterstimme am Telefon, die mechanisch meinen Namen und eine seit fünf Tagen unbezahlte Rechnung erwähnte. Ich solle das Geburtsjahr mit den beiden letzten Ziffern des Jahres eingeben, was ich tat, aber die Stimme bat mich erneut. Ich tippte die beiden Ziffern nochmals, da stand dann etwas Ähnliches wie 2525, so ein Hit von 1969 (Zager & Evans: In the Year 2525). Natürlich bin ich nicht 1925 geboren (Himmelswillen!), aber das muß ich ja niemandem aufbinden, wann genau. Da drückte ich auf den Ausknopf. Kurz danach fiel Internet aus.
Strafe für die nicht bezahlte Telefonrechnung? Abermals Depression. Es lähmte mich die Vorstellung, es handele sich um eine Strafe. Zugegeben auch der Umstand, offline zu sein. War nicht angenehm. Zwar hatte ich gestern versucht, die Rechnung übers Internet zu bezahlen, aber der Service war out of order. Und ohne Internet war es unmöglich, das nachzuholen.
Ich hätte es auch auf das Gewitter schieben können.
Auf den Treppenstufen, die zum oberen Ostello-Eingang führen, haben sie Lichter aufgestellt. Eine kurze Mikrophonstimme, ansonsten das Gemurmel der Stimmen.
Nach dem dritten Ein- und Ausschalten des Modems kam das Internet dann doch wieder. Und beklagte die Verlorenheit, die mich ohne es befallen. Als erstes bezahlte ich meine Telefonrechnung.
In all diesen Stimmungen kam ich um meinen gestrigen Beschluss herum, nach unten zu gehen. Was nun wirklich nicht mehr ging. Gegangen. Ganz. Von hinnen.
Commodius vicus! Indeed. Brunonis vicus. Hü, Lampus [eines von den vier Pferden der Sonne, […] welches von Λάμπω, ich glänze, so viel als das glänzende heißt. Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon]! Auch in der Küche gäbe es doch einiges – und ganz zu schweigen vom Schreibtisch (zwei Dreiviertelausreden) – zu tun.
Jetzt eine Mikrophonansprache. Wird wohl ein langer Abend werden. Also Weißwein a go go und wahrscheinlich Pink Floyd als Gegenpart. Nur: bis wann? Ohrenstöpsel liegen parat.
Es gibt nichts Schlimmeres als sich versammelnde Menschen. Ich, sagte meine damalige Braunschweiger Freundin, sei ein Huckeduster.
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