[ICE Gesundbrunnen-Düsseldorf, 8.40 Uhr]
Lange gab es noch ein Problem mit der Druckerfreigabe; damit mein nach wie vor geschätztes XP von win7 (Musikcomputer) im Netzwerk genutzt werden kann, muß man bei win7 den Heimnetzwerkdienst deaktivieren; schon greift der Computer auf das Netzwerk zu, und er und Laptop ’sprechen‘ miteinander. Nur kann win7 dann keinen Drucker freigeben.
Auf die Lösung kam ich heute früh um halb sechs: Erst den Drucker freigeben, dann den Heimnetzdienst deaktivieren. Und siehe, es flutscht.
War eine Arbeit halb schon im Aufbruch – imgrunde nur, um beim Latte macchiato beschäftigt zu sein, nachdem >>>> der tägliche Ecker ausgelesen.
Um Sie, Freundin, auf dem laufenden zu halten, sei Ihnen von einem Fagaröm erzählt, das ein, sagen wir, menschliches >>>> Aleph ist, wenn auch keines, das noch physisch lebendig. Es werde, also erfahren wir, dem Verfasser zu einer Rache verhelfen, deren Grund er nicht verrät, wohl aber, daß es u n s treffen werde. Und heute ließ ein Zweitklässler den in einer Höhle erstickenden Spielfreund zurück. Denn die Tante war mit Erdbeerkuchen gekommen, die Früchte frisch aus dem Garten. Es sei, so erinnert er sich nach Jahrzehnten, der beste Erdbeerkuchen seines Lebens gewesen – was mir, dem Leser, einleuchtend dünkt, verging doch des Spielkameraden ganzes junges Leben darin, indem der Erzähler es gleichsam verzehrte, zu Kuchen und Erdbeern dazu – außerdem erklärt es, weshalb der Junge – zur enormen Überraschung seiner Familie – gar keine Sahne darauf haben wollte.
Nun also nach Düsseldorf, derweil mein Sohn Neapel in etwa zwei Stunden verläßt, um nachhause zu kommen. Wir haben eben schon gewhatsappt. Ich werde ihn ja nun nicht empfangen können. लक्ष्मी, als sie mich gestern sehr spätabends noch anrief, war sehr traurig darüber; sie hatte meinen Termin ganz vergessen, eigentlich gehofft, wir könnten heute als Familie alle beisammensein. – Der Junior selbst nahm’s gelassen; er ist neapelv o l l.
Worum es nun aber, fragen Sie, Freundin, g e h e?
Das zweite Contessabuch wird begonnen – dies aber keines für Publikum, sondern allein für die Kinder meiner Auftraggeberin. Sie sollen erfahren, woher sie stammen, sollen die Geschichte ihrer Eltern, Tanten, Großeltern kennen, aufgeschrieben in etwas, das man einst Privatdruck nannte. Insofern wird meine Arbeit grundlegend anders als bei dem Ghostroman sein, weil ich werde nicht mehr auf Erkennbarkeit achten müssen – und darauf, sie unbedingt zu vermeiden. Dafür kommt enorm viel Fleißarbeit darin: allein, die Mitschnitte aller zu führenden Gespräche vom Tonfile abzutippen… – Wobei die Contessa schon angeboten hat, diese Art Arbeit an ein Schreibbüro zu delegieren. Ich werde das annehmen, will aber ein/zwei Gespräch selbst in ein Skript übertragen, damit das Büro weiß, wie so etwas auszusehen hat.
Den neu eingerichteten Laptop habe ich im kleinen Koffer, schreibe aber jetzt am Ipättchen, um zu sehen, inwieweit es anstelle des Nettbückerls dienen kann. Wegen der HiDrive-Cloud ist die Übertragung von Apple auf Windows kein Problem für mich mehr.
Auch mit Kark-Jonas kam ich weiter, will die Bearbeitung dieser alten Erzählung hier im ICE abschließen. Danach baue ich der Contessa Nachträge in den Ghostroman ein. Eisenbahnfahrten sind Arbeitsräume aus Zeit. Und kurz beim Aufbruch durchschoß mich der Impuls, ein nächstes Gedicht >>>> der Béart zu beginnen. So, wie „überhaupt“ sich in mir manches wieder, liebste Freundin, regt, das auch zu Ihnen will. Bereiten Sie sich vor! (Doch ohne sich ‚warm anzuziehen‘: eher ganz im Gegenteil).
Ihr
Unholdinocchio.