Wer ist David Ramirer? Live auf radio klassik, Österreich
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wie in der uhr die unruh es zum schwingen bringt, war in der stücke ruh’gem takt die ruh die hur, die nie verzagt und fügt, was zur verfügung steht. oorlog und orologio, wie weit ist das? so weit wie uhr und het uur, was den zeitpunkt meint, wenn klang geschieht, sofern ein solcher punkt sich selber meinen kann, so ganz allein in einem bescheidenen hänschenklein der klingklangwelt. indes stock und hut steht ihm gut, ganz ausgezeichnet. c’è bisogno di ricercar.
Man schickte mir gestern den Link zur vollständigen Version von “ricercar” von David Ramirer. Ich hörte es mir an mit ziemlich laut gestellten Lautsprechern. Und jetzt wieder. Ich beschrieb meinen Eindruck per Mail so: “der palast einer schneekönigin, die tastenanschläge wie eiszapfen”. “Du erlebtest den Computerklang als seelenlos?” So die Antwort heute morgen. Und ein Hinweis darauf, daß ich ja auch Kraftwerk höre. Ja natürlich, auch Pink Floyd, Emerson Lake und Palmer, Nils Frahm. Alles elektronisch. Aber darum gings nicht. Um das Elektronische. Es ging um den Aufschlag der Tasten im “ricercar”, der tatsächlich hart herabtropft im “Kalkühl” (Kalauer) der sich setzenden Noten. Selbst jetzt beim Wiederhören ist es einer Hypnose nicht allzu fern. Aber es fehlt noch eine Stunde. Und es tropft auf die Tasten, wie wenn ein Baumeister den Palast einer Schneekönigin baut. So kristallklar wie nichts.
„Hypnose“: stimmt. Diese Wirkung haben Ramirers Ricercar-Variationen auch auf mich. Ich kann mich nicht entziehen. Die Härte des Anschlags wird allerdings von dem Hall kontrastiert, der mir teils zuviel ist. Als ich Ramirer dies schrieb, schickte er mir eine Version ohne Hall; die nun war mir zu trocken. Ich denke, daß die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft sind. Vielleicht lassen sich den einzelnen, in der Elektronik ja präzis definierten Tönen zufällige Ober- und Untertonwerte hinzuprogrammieren, die dann je nach Stärke „des Anschlags“ unhörbar, aber spürbar variieren.
völlig korrekt – im grunde ist die ricercar-variation, mit all ihrer hypnotischen (und auch für mich selbst zum teil sich als wunder entfaltenden) wirkung nur eine tür, die sich öffnet, zu einem raum, in dem noch deutlich feinere abstufungen, entscheidungen und interpretationen möglich sind.
wie ich in der sendung auch ausführte, wird jetzt bereits viel mit dem computer gearbeitet… doch gleichzeitig werden seine auch gestalterischen optionen nur an der oberfläche gekratzt.
meine arbeit schürft eventuell ein paar zentimeter tiefer… doch eine ganze sammlung von goldadern liegt mit sicherheit noch einige meter unterhalb.
es ist noch viel zu tun!
wie in der uhr die unruh es zum schwingen bringt, war in der stücke ruh’gem takt die ruh die hur, die nie verzagt und fügt, was zur verfügung steht. oorlog und orologio, wie weit ist das? so weit wie uhr und het uur, was den zeitpunkt meint, wenn klang geschieht, sofern ein solcher punkt sich selber meinen kann, so ganz allein in einem bescheidenen hänschenklein der klingklangwelt. indes stock und hut steht ihm gut, ganz ausgezeichnet. c’è bisogno di ricercar.
Man schickte mir gestern den Link zur vollständigen Version von “ricercar” von David Ramirer. Ich hörte es mir an mit ziemlich laut gestellten Lautsprechern. Und jetzt wieder. Ich beschrieb meinen Eindruck per Mail so: “der palast einer schneekönigin, die tastenanschläge wie eiszapfen”. “Du erlebtest den Computerklang als seelenlos?” So die Antwort heute morgen. Und ein Hinweis darauf, daß ich ja auch Kraftwerk höre. Ja natürlich, auch Pink Floyd, Emerson Lake und Palmer, Nils Frahm. Alles elektronisch. Aber darum gings nicht. Um das Elektronische. Es ging um den Aufschlag der Tasten im “ricercar”, der tatsächlich hart herabtropft im “Kalkühl” (Kalauer) der sich setzenden Noten. Selbst jetzt beim Wiederhören ist es einer Hypnose nicht allzu fern. Aber es fehlt noch eine Stunde. Und es tropft auf die Tasten, wie wenn ein Baumeister den Palast einer Schneekönigin baut. So kristallklar wie nichts.
„Hypnose“: stimmt. Diese Wirkung haben Ramirers Ricercar-Variationen auch auf mich. Ich kann mich nicht entziehen. Die Härte des Anschlags wird allerdings von dem Hall kontrastiert, der mir teils zuviel ist. Als ich Ramirer dies schrieb, schickte er mir eine Version ohne Hall; die nun war mir zu trocken. Ich denke, daß die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft sind. Vielleicht lassen sich den einzelnen, in der Elektronik ja präzis definierten Tönen zufällige Ober- und Untertonwerte hinzuprogrammieren, die dann je nach Stärke „des Anschlags“ unhörbar, aber spürbar variieren.
völlig korrekt – im grunde ist die ricercar-variation, mit all ihrer hypnotischen (und auch für mich selbst zum teil sich als wunder entfaltenden) wirkung nur eine tür, die sich öffnet, zu einem raum, in dem noch deutlich feinere abstufungen, entscheidungen und interpretationen möglich sind.
wie ich in der sendung auch ausführte, wird jetzt bereits viel mit dem computer gearbeitet… doch gleichzeitig werden seine auch gestalterischen optionen nur an der oberfläche gekratzt.
meine arbeit schürft eventuell ein paar zentimeter tiefer… doch eine ganze sammlung von goldadern liegt mit sicherheit noch einige meter unterhalb.
es ist noch viel zu tun!