Gratia Plena (1). Die Brüste der Béart XXIX (Entwurf des Anfangs). Die Brüste der Béart, 42.

 

 

Und scheinst uns plötzlich auf,
nachdem wir Dich in andren zu erkennen,
im elfenbeinschimmernden Glanz marmorner Zartheit,
für Dich, Béart, bereit | angefangen hatten,

In der, halb streng, halb melancholisch,
Entrückung von Brügge, der römischen Schwester
Gefaßtheit herzgreifend ähnlich, aber eng
der Jugend Deines Sohnes angeschmiegt –

Gebenedeit, Vergine Madre, sei dein Leib
nicht nur die Frucht, oh Tochter Deines Sohnes1,
Du so im Fleisch, wie Deine Mutter rein
von Schuld berührte Braut des HErrn,

Dessen Geist Dir, Sure neunzehn,
als wohlgestalter Mann erschien
und Du empfingst am Ort, der fern
genug2, um unsres Lebens Grund zu sein,

Intim auf Eurem Lager ihn
in Deinem – heilig, Maryam – organischen Gewölb,
ach Erdengöttin … – w e n? und hast Du nicht geschrien
wie a l l e wir, da uns die Lust entgrenzt,

Als eine Ausgeschlossene, die Hirn nur, Denkprozeß,
empfindungslose Seele, sei, und blute nicht,
Beschnittene von Händen gar, die grob das Messer führten,
weil Frauenlust zu fordernd ist und wild

Uns übersteigt? —  Soll sie zum Himmel fahren!
Und steigt als Luftballon schon auf,
den nächsten Tags ein Bub in einem Dorngestrüpp entdeckt
als wie ermattet schlaff ein weggeschmissenes Kondom,

Doch so sehr ausgetrocknet, aß der sich gar nicht ekelt —
(…)

1) Figlia del tuo figlio, → Dante
2) → Sure 19, hier variiert

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