Mit einem dringenden Nachtrag am Tag darauf: Ich habe, nach so vielen Jahren

Brittens Violinkonzert begriffen! Sucht! Hilfe, — S u c h t [1]Kurzes „u“.!

(Und nach dreimaligen Hören — einmal auch mit Hadelich, einer noch nicht veröffentlichten Aufnahme, über die ich vielleicht schreiben werde — hört es mit der Sucht immer noch nicht auf. Schnell also andre Interpreten hören, so viele, wie nur geht. Über Larssohn allerdings, → Triestbriefe, schrieb ich soeben den, ich weiß nicht, ob noch ironischen Satz: „Weit aber wohnt er nicht weg, mit seinem ehemals stärksten Konkurrenten in der cis-Mannschaft der zwölften Klasse, erste Liga des gesamten Gymnasiums.“)

Aber das ist noch g a r nichts —

[Sonnabend, den 6. August 2022
8.11 Uhr
Digitale Konzerthalle, 17. Oktober 2009:
Britten, Violinkonzert, Berliner Philharmoniker, Jansen & Harding]

— gegen den Mitschnitt, den ich gestern nacht noch in der Digitalen Konzerthalle der Berliner Philharmoniker gefunden habe, mit derselben, deshalb seltsam deutlich gealteren Janine Jansen, weil die Aufnahme vier Jahre vor dem oben eingebetteten Youtube-Mitschnitt entstand, nämlich 2009 — die große Frau scheint rückwärts wie Merlin zu leben —, und einem von mir bislang komplett unterschätzten, weil quasi ignorierten Dirigenten, dem ich jetzt unbedingt mein „Verzeihung“ aussprechen muß. Ich habe ihn immer, allein über Äußerlichkeiten, für einen Hugh Grant des Konzertbetriebes gehalten, und nun stellt sich heraus, daß er wie kein anderer an die Seite Teodor Currentzis‚ gehört und wie dieser auf den Dirigierstab verzichtet:

Daniel Harding

Was die beiden mit den Berliner Philharmonikern aus diesem vergleichsweise frühen Brittenstück herausholen, ist atemberaubend. Ich höre die Aufnahme nun zum bestimmt achten Mal, nachts, nach sechs- oder siebenmaligem Hören, brach ich, schwer betrunken offenbar, ab, vom sehr zuvielen Wein, gewiß, doch mehr von dieser Musik, und fing heute früh gleich wieder mit ihr an, nachdem mir in der Nacht noch ein halluzinarisch bewirktes arges Malheur passiert war (ich hatte gestern zwei!mal von den THC-Tropfen genommen, damit ich genügend aß), das ich, wie beim Aufwachen gehofft, eben nicht geträumt hatte. Der kleine Flur vor Toilette und Bad lag voll klitschnasser Handtücher, aber auch der Arbeitsplatz war ein einziges Chaos: die Verlängerungsschnur des STAX-Hörers lose hingeworfen oder heruntergefallen und nicht mehr verbunden mit ihm, der entfernt ebenfalls am Boden lag; außerdem lief noch einer der beiden Computer. Wie bin ich bloß ins Bett gekommen? Ein Filmriß, dessen fehlendes Zelluloid durch diese Musik ersetzt ist, von der ich nicht mehr lassen kann, immer und immer noch nicht.

Ich kann mich nur wiederholen, Freundin. Ein → Abonnement der Digitalen Konzerthalle ist quasi obligatorisch, wenn Sie leben wie ich, um zu hören. (Bis zum 26. August gibt es für Neueinsteigerinnen und -einsteiger sogar noch 10 % Rabatt, wie ich soeben las.)

 

References

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1 Kurzes „u“.

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