IN BAMBERG DIE BÉARTS. 24. Januar 2023: Elvira M. Gross und ANH im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia. Mit dem gesamten Tonmittschnitt.

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Fotografie ©:
Martin Maximilian Steiner
Oh, wie der Wunder eben n i c h t bar,
oh, wie der Wunder Bèart!
ANH auf ein Sprachspiel von Elvira M. Gross
Glück, nicht zu benennen, wunderbéart.
EMG nach der Veranstaltung, spätnachts aus dem Hotel in SIGNAL

 


Fotografien ©:

Nora-Eugenie Gomringer &
Martin Maximilian Steiner


 

 

 

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Die Sonderausgaben:

 

 

 

 

 

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10 thoughts on “IN BAMBERG DIE BÉARTS. 24. Januar 2023: Elvira M. Gross und ANH im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia. Mit dem gesamten Tonmittschnitt.

  1. Eine der schönsten Lesungen, die ich mitgestaltend jemals erleben durfte und die von Elvira M. Gross’ens sensibler Gesprächsführung getragen wurde. Dank an Nora-Eugenie Gomringer und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, besonders auch die Techniker, die sogar den nun in den Beitrag einmontierten Mitschnitt betreuten. Und einen besonderen Dank an dieses Pubklikum, das wie ein Geschenk war.
    ANH, 26. Januar


  2. Carsten Otte
    Hach, da wäre ich gerne gewesen!

    Peter Hauff
    Er ist wirklich erstaunlich, mir scheint Alban Nikolai Herbst oft wie aus der Zeit gefallen, dieser lange Atem und die sprechbaren Rhythmen … Bamberg ist halt weit weg.

    Nora-Eugenie Gomringer
    Peter Hauff: hier waren gestern seeehr viele seeehr junge Studenten gerade davon seeeeht begeistert. Er macht etwas, was nur noch Stolterfoth, Wagner und Draesner in der Lyrik wirklich können: Exerzieren.

    ANH
    @ Peter Hauff: Gefallen i n die Zeit eher als a u s der Zeit, denke ich – doch w o h e r, keine Ahnung. Oder „Ahnung“ vielleicht doch, aber ohne etwas wirklich konkretisieren zu können. @ Nora-Eugenie Gomringer Was ich, Nora, e i g e n t l i c h so wundervoll fand, weil es eben derart selten vorkommt, war, daß das Publikum quer durch die Generationen gemischt war und es d a ein Übereinkommen, etwas Gemeinsames, gab. Es war beinahe (in gutem Sinn:) utopisch. Der Abend gestern war ein Geschenk, für das ich und auch Elvira Dir tief dankbar sind – und diesem Publikum auch, das es s o ohne Dich nie gegeben hätte. – Wir haben heute bei unserem Rundgang viel darüber gesprochen.

    Peter Hauff
    Nora-Eugenie Gomringer: sehr scharf erkannt! Toll, dass das Publikum mitspielt. Genau das. – Seltsamer Gedanke, die Lyrik als geistliche Übung, oder gemeinschaftliche Besinnung. Ja, warum nicht.

    Ulla Stegemann
    Peter Hauff: ja, und früher üblich, so schön und heute so fehlend! Gemeinsam weinen nach dem Vortrag eines Gedichts. Das wünschte ich mir zurück.

    Chandrika Grover
    And belated birthday greetings dear Nora!!

    Nora-Eugenie Gomringer
    Chandrika Grover: oh nooo, they are hitting right now. Absolutely pünktlich! Danke!

    ANH
    @ Nora-Eugenie Gomringer Oh, es ist Dein Geburtstag heute? Dann… Du weißt, was jetzt kommt, und wir mögen beide keine Redundanzen. Also: Ohne Redunanz, was auch, o h n e es niederzuschreiben, aus wuchtigstem Herzen gemeint ist. A.

    1. „Ich trug dem Dichter nach …“: Ein feines, fein auch rhythmisiertes Wortspiel Nora Gomringers. Tatsächlich hatte ich mein Vortragsexemplar im Saal liegen lassen, und sie trug es mir hinterher, also „nach“.

  3. ich höre gerade rein und muss an luhmann denken: man liebt die liebe und darum einen menschen, den man lieben kann. somehow widerspricht er dir damit und somehow gibt er dir damit recht, dass man es nicht ändern oder wegdrücken kann, aber was, wenn man die liebe nicht liebt? ich glaube, es gibt menschen, die lieben die liebe eben nicht und die überrennt es dann eben auch nicht.

    1. Oh, ich glaube („glaube“, klar, wissen kann ich es nicht) … ich glaube, die überrennt es auch. Nur daß sie verdrängen – mit sämtlichen Konsequenzen, die Verdrängung psychodynamisch mit sich bringt. Venus rächt sich, und zwar mitunter grausam. Das wird gerne vergessen.

      1. tut sie das? mein eindruck ist ein anderer, dass man das begehren liebt und darum einen menschen, den man begehren kann, ob man den dann auch lieben kann, wäre sozusagen der zweite schritt, dass es beides in eins fällt, ist die utopie. ich weiß nicht, begehren geht ja auch ohne liebe, kann sich ja auch erkauft werden, oder meint dann eben eine andere liebe, als die, die vielleicht durch literatur geadelt wurde, die romantische, die join me in death liebe, die nicht ohne die dey den eine*n kann und will. ich denke ein bisschen darüber nach, du suchst quasi den schulterschluss zwischen beiden, der romantischen liebe und dem begehren. faktisch geht aber genau der, glaube ich, ziemlich oft ziemlich schief, was ja nicht gegen die kunst spricht, die sie beschwören kann darf und soll. und dann gibt es eben diese konstrukte, mit denen sich alle behelfen. aufrecht durch die liebe gehen, schafft dann niemand mehr, man lebt von der ambiguitätstoleranz. ich finde es auch immer so schräg, dass auf mehrere gerichtete begehren wird doch häufig sehr pragmatisch gehandhabt inzwischen, aber wehe der liebe, wenn das innere gespräch woanders mit wem anderen stattfindet, das würden viele weniger verzeihen, als einen klassischen seitensprung. die heathcliff nummer, jahrzehnte passiert nüscht, aber das band ist da. vielleicht ist das auch venus‘ rache, ich habe schon menschen stellvertretend vögeln sehen und stellvertretend turteln, alles sehr sehr schräg. man muss das mal weiter beobachten .

        bei kindesliebe ist das glaube ich besser herzustellen, man liebt sein kind zumeist doch bedingungslos und hätte nicht lieber ein anderes stattdessen, aber stimmt vielleicht auch nicht hundertpro. obwohl bei freud ist es sozusagen genau dieser erweiterte narzissmus, weil das kind ja durch einen selbst entstand und so kann man es nie ganz abspalten von sich, die liebe bleibt personen- und nicht gefühlsgebunden allein sozusagen.

      2. „ich glaube, es gibt menschen, die lieben die liebe eben nicht“: Da halte ich es mit Korinther I, 13 1-3. Im übrigen spreche ich eben über Menschen (und vor allem z u ihnen), nicht zu Replikanten. Menschen sind für mich Geschöpfe, die für Kunst empfindlich sind, wobei ich diese hier sehr, sehr weit fasse (also sogar den Pop mit einschließe, ja, sogar Schlager, was ich sonst ja eher nicht tu). Allerdings kann ich mir vorstellen, daß es Menschen gibt, die ihr Bedürfnis nach Liebe und jenes, z u lieben, sich allein in der Musik holen, um dann satt genug zu sein, nicht in den Risiken eines wirklichen Lebens zu stolpern. Nur ist das dann Eskapismus.

  4. Ja, oder auch bei der Arbeit, wenn sie eine weitgehend selbstbestimmte ist. Nicht selten beneide ich sie darum, nicht lieben zu müssen. Man erspart sich so auch Abhängigkeiten und Fixierungen. Da fällt mir ein Song von Bright Eyes zu ein, wenn Du den Pop schon erwähnst, obwohl er ja eher Singersongwriter ist, der aus der Indipendentenszene kam: lover I don t have to love.

    1. Nein, man erspart sie sich nicht, sondern es wählen eine/n dann nur andere (Wir selbst wählen n i e, glauben aber meist, es zu tun).
      Wir haben hier verschiedene Blickwinkel, da ich bekanntermaßen nicht an die Willensfreiheit glaube. (Es ist ein Glaube; wäre sie nämlich beweisbar, wäre Freiheit nun geradezu doppelt weg, weil jeder Beweis des Determinismus bedarf. Ob wir allerdings an sie glauben oder nicht, führt zu verschiedenen realen Folgen, so daß auch hier wirkt, was ich „Realitätskraft der Fiktionen“ nenne.)

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