Die Idee des Hauses für Poesie und der Deutschen Oper Berlin: Wie reagieren zeitgenössische Dichterinnen und Dichter auf Kunstlieder? Lassen sich in Vortrag und Aufführung Konkordanzen herstellen und sinnlich erfahrbar, fühlbar machen? Nicht zuletzt aber auch, hat eine Dichtung überhaupt die Kraft, es mit der unmittelbar gespürten Macht von Musik aufzunehmen, vielleicht sogar mit ihr gleichzuziehen, anstelle bloß intellektuelles, verkopftes Beiwerk zu sein?
Jede und jeder, die und der sich dieser Herausforderung stellt, wird genau dies unter Beweis stellen müssen, und zwar einen fühlbaren, nicht mehr nur theoretisch behaupteten — und jede dieser Dichterinnen und Dichter kann daran scheitern. Genau das aber garantiert die Spannung dieser Abende. Auf jeden Fall indes wird die vorgetragene Dichtung aus ihrer bürgerlichen, ich schreibe einmal, „Lesungs-Vermottung“ herausgeholt, zu Aufführung nämlich ganz selbst: Vortragskunst ist gefordert, nämlich eine, die sich am Melos orientiert. Was umgekehrt auch von den ausführenden Musikerinnen und Musikern erwartet werden kann. Dabei werden sich beide Disziplinen verändern, verändern müssen, so daß etwas Drittes, Neues entsteht und auch längst fertige Klangkunstwerke, wie es fest notierte Lieder eben sind, neu zu leben beginnen, anstelle musealisiert zu sein.
Hier liegt die — eine — Chance, die selbstverständlich auch vertan werden kann, Vorhaben dieser Art sind riskant. Doch genau das eröffnet ihnen Möglchkeiten. Was wäre lebensnäher als ein offener Ausgang? Er allein zieht das Mögliche an — das unmöglich Mögliche nämlich a u c h.
ANH, Oktober 2023
An English Pastorale
[→ Karten] |
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George Butterworth [1885 – 1916] „Six Songs from a Shropshire Lad“Arnold Bax [1883 – 1953] „Parting“ „As I came over the grey, grey hills“ „When I was one-and-twenty“ „Beg-Innish“Frank Bridge [1879 – 1941] „Three Songs“ für Viola und StimmeIvor Gurneys [1890 – 1937] „Ludlow and Teme“ für Tenor, Klavier und StreichquartettAlban Nikolai Herbst [* 1955] Gedichte aus „Très Poche Orient / Dem Nahsten Orient“ (2007) „Der Engel Ordnungen“ (2008) „Das Ungeheuer Muse“ (2018) „Die Brüste der Béart“ (2022) |
siehe auch → dort |
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Mezzosopran Annika Schlicht |
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Violine Magdalena Makowska |
Künstlerisches Konzept: John Parr & Alban Nikolai Herbst
alles erdenklich gute für diesen abend allen beteiligten und liebe grüße an john und jörg, die anderen kenne ich ja leider nicht! ich wäre gern dabei, leider ist im moment wenig denkbar, unter anderen umständen wäre ich geflogen. es war für mich eins der highlights, der abend hat mir viel bedeutet und danke, dass du ihn mitgeschnitten hast!
(Von → d o r t.)