Wer übertragend liest, die und den
kann’s → hier nur schaudern:
Mal Hand aufs Herz: Wer liebt es nicht, seinen Garten in ein blühendes Paradies zu verwandeln? Doch Vorsicht – manche dieser exotischen Schönheiten können echte Problemkinder sein. Die Rede ist von invasiven Gartenpflanzen, die sich ein bisschen zu wohl in unserer heimischen Natur fühlen. Sie breiten sich aus wie ungeladene Partygäste und bringen das ökologische Gleichgewicht ordentlich ins Wanken.
(…)
Wenn die Lieblingspflanze im Garten alles um sich herum überwuchert, könnte das ja ganz schön sein, aber wenn dadurch die heimischen Grünpflanzen keinen Platz mehr finden, wird das zu einem Ökoalbtraum. Genau das passiert mit invasiven Arten. Sie schnappen sich Ressourcen, verdrängen Einheimische und bringen damit unsere tierischen Freunde in Bedrängnis, die auf die ursprüngliche Pflanzenwelt angewiesen sind. Kurz gesagt: Es herrscht Chaos im Naturhaushalt.
[Bildquelle © : → FAZ online]
ROFL. Von Gartenarbeit Null Ahnung, aber einen Beitrag über invasive Arten mit der Flüchtlingsproblematik verknüpfen. Herbst!, Sie sind ja ein Satiriker! Weder die Vita der Autorin noch der Artikel selbst gibt da irgendetwas her. Peinlich!
Nicht peinlich, sondern naheliegend – sofern Sie metaphorisch denken. Daß der Zusammenhang von Frau von Kruedener nicht gedacht war, konzediere ich freilich sofort. Aber wenn wir etwas – egal was – schreiben und veröffentlichen, dann geschieht es immer in einem gegenwartsbezogenen und darum auch politischen Raum. Ich sollte meine Worte also so wählen, daß sie nicht wider unsere Absicht & Ansicht benutzt werden können.
Die Selbstverständlichkeit des Sachverhalts, daß Natur- und Kulturvorgänge, Tier und Mensch usw. nicht einfach eins zu eins aufeinander bezogen und Schlüsse daraus gezogen werden können, ist keine allgemeine Meinung; es gab und gibt sehr wohl Personen, auch Intellektuelle, die es taten und eben weiterhin tun. Veilleicht nicht bewußt, unbewußt aber durchaus können Beiträge wie dieser bei wetter.de Ansichten füttern, die wir ablehnen; das Unbewußte ist hier sogar besonders gefährlich, weil es nämlich ein Fühlen bewirkt, das nicht meint, durchdacht überhaupt werden zu müssen.
Für biologistisches Denken ist der Artikel ein gefundenes Fressen. (Schauen Sie sich mal die Wahlprognosen 2024 für die AfD an. Nur dreivier Wörter durch andre „ersetzt“, und der Text könnte in deren Parteiprogramm stehen.)
Mir ist schon klar, worauf Sie hinauswollen! Mit dieser globalen Empfindlichkeit müsste zum Schutz Aller aber so manches umgeschrieben und gestutzt werden. Der rechte Mob lacht sich ins Fäustchen, wenn von dieser Seite die Sprache immer stärker instrumentalisiert wird. Da kommen Sie , Herr Herbst, aus dem selbst-korrigieren gar nicht mehr hinterher. Und die Linke sorgt ja schon seit längerem für indoktrinierende Sprachsensibilität inklusive Glottisschlag und Sonderzeichen.
Meinen Sie nicht auch, dass Ihre Replik zu o.g. Artikel auf wetter.de mehr über Sie aussagt, als über den tatsächlichen Inhalt des Beitrags? Soll jetzt der Biologe, angesichts des gefehmten Rasse-Begriffs seine Literatur umschreiben. Hunderasse zu äh, Hundegruppe?
Zur Entschärfung der Bibel müsste diese so umgeschrieben werden, dass diese sich liest, wie die Anleitung zur Zubereitung einer Hühnersuppe.
Springen Sie doch nicht über jedes Stöckchen, was man Ihnen hinhält. Was genau hat Sie denn zu diesem Artikel auf wetter.de geführt? Mal ehrlich!
„Springen Sie doch nicht über jedes Stöckchen, was man Ihnen hinhält“:
Dieser Satz zeigt mir, daß Sie offenbar noch nie ein Buch von mir, wahrscheinlich nicht mal eine der Erzählungen gelesen haben, um von den Gedichten ganz zu schweigen. Derart auf falscher (Annahme)Fährte, wie Sie hier spazieren … – in einer Dschungel nicht, übrigens, ungefährlich. Ich hoffe, Sie haben zumindest die Machete dabei. Lacht.
„Was genau hat Sie denn zu diesem Artikel auf wetter.de geführt? Mal ehrlich!“ Nun jà, was wohl? Eine besondere Ehrlichkeit ist für die Beantwortung Ihrer Frage wirklich nicht zu bemühen. – Das Wetter, Herr Nicht-die Kruedener, das Wetter.
Brecht:
„Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist“
Das Gespräch grad nicht; d a s find‘ ich prima.
(Überdies dreht sich der Anlaßtext nicht um Bäume, zwar allerdings um auch nicht Pflanzen im allgemeinen, sondern um ihre Ausr-, sagen wir vorsichtig, -„upfung“.)
Nein. Ich lese hier nur Ihre Überempfindlichkeit. Die Lesart im o.g. Artikel ist eindeutig nicht politisch und als solche auch nicht zu verstehen. Googeln Sie einmal folgenden Suchstring: „Riesenbärenklau invasive Art gefährlich“. Sie werden eine große Anzahl an Beiträgen erhalten, die Ihrem „kritischen“ Blick bezüglich politischer Korrektheit nicht standhält. Die Wortwahl ist nahezu ähnlich in allen Artikeln. Beispiel mdr: „Der Riesenbärenklau wächst „flächendeckend“ in Thüringen. Die teilweise großen Bestände bereiten Botanikern und Naturschützern große Probleme. Sie zu beseitigen ist mit immensem Aufwand und Kosten verbunden. Die ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Pflanze gehört zu den invasiven Arten, verdrängt heimische Pflanzen und ist gefährlich.“
Für den geneigten Leser ist dieser Text natürlich gefährlich, liest man daraus, dass osteuropäische Migranten aus dem Kaukasus gefährlich sind und Einheimische flächendeckend verdrängen… etc.pp.
Herr Herbst, das funktioniert so nicht, oder?
Lach, ich konnte schlecht Brecht umschreiben, aber Bäume sind vielleicht sehr große Blumen, ich selbst kenne nur zwei Bumenarten. Gänseblümchen und Nichtgänseblümchen.
Das Gedicht von Brecht ist ja mehr eine Klage „Wahrlich, ich lebe in finsteren Zeiten“, in denen man sich gar nicht mehr traut, Harmloses zu erwähnen, da sehe ich Ähnlichkeiten zu Heute, allerdings, Kriegsgeheule, Waffenlieferungen und so was, da ist dann so eine Wetterfrau und Gärtnerin, schnell mal verdächtig… Ihre Auslegung es spöttisch zu vergleichen ist schon okay :-), nein, sie hat es nicht so gemeint
@ franzsummer: Zustimmung! Die Causa Monika Gruber hat neulich gezeigt, wie irrational in Deutschland diskutiert wird. Einfach mal googeln und sich (nicht) wundern. Strickende Nazis. Erinnert an Sharknado, da ging’s um fliegende Haie… Warum nicht. Alles geht. Letztendlich kann man diese Diskussion auch unter dem Shakespeare-Titel „Much Ado About Nothing“ abheften.