Die Dschungel. Anderswelt.

immer wieder gut sein läßt, sehr gut sogar:

Das Anschreiben wurde zusammengerollt und mit einem Stück Hanf zusammengebunden, das einer draußen im Hof aus dem Haufen Kälberstricke fieselte und mich dabei mit seinem Auftauchen gehörig erschreckte. An das freie Ende der Schnur knotete ein anderer einen Stein, und Abel beauftragte den kleinen Menschen, diese Sendung in der kommenden Nacht dem Adressaten zuzustellen, was hieß, sie mit Schwung durch das hell erleuchtete Fenster in den Salon der Familie Fröhlich zu werfen, damit den Damen die Bridgekarten aus den Händen fielen und der sowieso schon nervöse Dragoneroffizier, der zu Gast war, vor Schreck mit dem Queue einen Riss in den grünen Filz stieß, die gelbe Kugel über die Bande sprang und dem schlafenden Jagdhund der Fröhlichs einen Eckzahn ausschlug.
Jonas Lüscher, → Verzauberte Vorbestimmung

Immer wieder entstehen solche Passagen und erstehen vorm Inneren Auge.

[Nerven allerdings tun manche „Altfränkischkeiten“, Lüschers Tendenz zur amtsdeutschhaften Partizpialwendung („dabei außer Acht lassend, daß“ – und dann noch in Neudeutsch das Acht, statt „acht“), sowie der schlampige Umgang mit den Konjunktiven (als habe statt „als hätte“, als steige statt „als stiege“, im selben Satz glimme statt „glömme“, als seien statt „als wären“, usw. usf.)
Was ich aber überhaupt nicht verstehe, ist, weshalb man dem Buch eine Umschlagsillustration wie für „Emil und die Detektive“ verpaßt hat. Wollte sich Lüscher vor Kästner verbeugen, dem innren Emigranten mit in der Hosentasche die Faust? Selbst die Spiegel Bestseller – Werbung spielt damit und da mit.]