Schon als Kind war Melissa schön gewesen. Ich weiß das, sie zeigte mir Fotografien. Als Frau aber bekam diese Schönheit etwas Skandalöses. Melissa war, als ich sie erstmals traf, schöner als alles, das ich je gesehen hatte. Allein ihr Gesicht benahm mir den Atem. Es war nicht warm, geschweige gütig, sondern… es gibt kein anderes Wort: da. Man wurde fast blind vor solcher Gegenwart. Verlor aber einer n i c h t seine Autonomie, wagte gar einer, sich ironisch-despektierlich zu äußern, wurden ihre Augen zu Dornen, deren Kälte ihn erstach. Das ist nicht metaphorisch erzählt, sondern das war so, konkret. Auch wenn die Ärzte meist von Gehirnschlägen oder Herzinfarkten sprachen, von anderweitiger Anfälligkeit. Dies war nichts als der aufgeschreckte Versuch, die Geschehen bürgerlich zu profanieren, die damals über unsere Stadt gekommen sind. Als diese Frau hinzuzog, die ihrer eigenen Gottheit Priesterin.
Morrigain. (2).
[Schönheit.]