Manchmal ist es ein g u t e s Gefühl, recht zu haben. Weiters zur Schönheit.

>>>>> Schönheit ist ein Skandal.Wie die Liebe.Kein Wunder, daß wir uns um Distanz bemühen. „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“, sagen wir gerne und meinen es durchaus ernstJa, mit Atemnot. Der Satz ist eine Abwehr gefühlter Wahrheit.Hat nicht jeder Mensch seine eigenen Vorstellungen von Schönheit? Und ist nicht jeder Mensch auf seine Weise schön?Nein.Ist Schönheit nicht reine Ansichtssache? (…) Wie sollte man sich über etwas verständigen, was jeder anders sieht?Indem man den Blick dahin wendet, wo Schönheit seit je verehrt worden ist: in die Kunst.Die Antwort der Wissenschaft lautet klipp und klar: Schönheit ist alles andere als relativ. Quer durch alle Schichten der Gesellschaft, durch alle Kulturen und Kontinente, unabhängig von Alter, Beruf oder Geschlecht – überall werden sieselben Gesichter als attraktiv wahrgenommen. (…) Sie enthalten einen gemeinsamen „harten Kern“, einen universalen Konsens, der alle Zeiten und Kulturen verbindet.

>>>> Ulrich Renz, Schönheit.

Und s e l b s t v e r s t ä n d l i c h ist Schönheit nicht moralisch, sie ist es so wenig wie die Natur und die Kunst.

Dieser Befund liegt denkbar quer zur allgemein verbeiteten Weltsicht, vorweg der feministischen. Die Frauenbewegung hatte die bislang radikalste Antwort auf den Skandal der Schönheit gefunden: Sie erklärte Schönheit zu einer Erfindung – einem Mythos, von Männern in die Welt gesetzt, um Frauen auf ihre Weise als Lustobjekt festzunageln (…). Die Ergebnisse der Attraktivitäsforschung – die übrigens zu einem großen Teil von Wissenschaftlerinnen betrieben wird – unterstützen diese These allerdings nicht. Schon ein nur wenige Tage altes, vom Patriarchat noch nicht beeinflußtes Baby blickt ein schönes Gesicht länger an als ein weniger schönes.
Es ist auf dem Querdenken, g e g e n mainstream und wohlfeile Moralität zu beharren, wenn es dir auf Wahrheit und Wirklichkeit ankommt. Und zwar egal, welche persönlichen Folgen das hat. Entschieden bleiben. Unerbittlich bleiben. Sich nicht einschüchtern lassen.

5 thoughts on “Manchmal ist es ein g u t e s Gefühl, recht zu haben. Weiters zur Schönheit.

  1. unerbittlich und entschieden muss mann auch dann bleiben, wenn das subjektive schönheitsideal (gerade künstler weichen da ja in ihrer wahrnehmung und definition schon berufswegen oft vom mainstream ab) anders ist, und nicht dem wissenschaftlich “festgestellten” entspricht. da aber auch kunst sich im grunde als wissenschaft definiert, die neue felder öffnet und überholtes zu durchbrechen hat, torkelt ja oft “die wissenschaft” hinterher.

    es gibt in meinen augen eine enge beziehung zwischen schönheit und wahrheit. beide begriffe haben ihren spielraum – und die schönheit, die ein baby empfindet ist wohl eine andere, als die, die ein erwachsener zu erkennen imstande ist. das gleiche gilt auch für wahrheiten.

  2. Die breite Masse, der Konsens bestimmt also, wer oder was schön ist? Quatsch.
    Das ist ja eine simple Wissenschaft.

    Außerdem existiert zwischen Attraktivität und Schönheit ein riesiger Unterschied.

    Selbst in der Kunst gehen die Ansichten über Schönheit auseinander. Nicht alles was Kunst ist, ist auch schön.

    Die Anschauung, Schönheit sei eine Erfindung der Männer, ist ebenso hirnrissig
    Zudem verwehre ich mich dagegen, von Wissenschaftlern/innen und irgendjemand sonst gesagt zu bekommen, wie ich empfinden soll. Das ist mir zu dogmatisch. Als Individuum empfinde ich auch individell.

    1. @femmediagonale. Nicht die Masse b e s t i m m t. So etwas steht auch nirgends in meinem Beitrag. Sondern: Es gibt international Übereinstimmungen in dem, was als schön empfunden wird, die derart signifikant sind, daß von allen Menschen gemeinsamen Wertursachen ausgegangen werden muß. Also nicht die Masse ist aktiv – sagen wir wertfrei: die Menschen seien es -, sondern sie verhalten sich in dem, was sie als schön und als häßlich erleben, auffallend gleich.
      Eine persönliche Differenz mag davon unbenommen sein.
      Im übrigen sagen Ihnen Wissenschaftler auch nicht, was Sie empfinden sollen, sondern Wissenschaftler untersuchen, was Sie empfinden. Und kommen dann zu Ergebnissen. Die selbstverständlich immer Schnittmengen sind, aus denen der eine und/oder andere Geschmack durchaus ausbrechen kann. Ich persönlich meine allerdings, daß es sich dabei um den Irrtum der Autonomie handelt. Sie ist wie Religion ein G l a u b e.

    2. wahre schönheit ich weiß nicht genau ,ob es um diese wissenschaftliche untersuchung ging ,wo informationen letztendlich in irgendein programm gegeben werden ,um dann herausgefunden zu haben,das bestimmte symmetrische proportionen weltweit als allgemein gültig attraktiv gelten…?
      ich habe mal vor jahren in einer kneipe folgendes spiel gespielt,männer sollten mir die frauen benennen,die sie attraktiv fanden und frauen das gleiche…was dabei herauskam ,war überhaupt nicht identisch,weil frauen sich untereinander ganz anders sehen als männer frauen sehen.
      haben sie die dame gesehen,die da wissenschaftlich herausgekommen ist(sofern sich es überhaupt um die gleiche studie handelt?)
      es ist irgendetwas lebloses a la barbie und lara croft…
      schönheitsideale sind immer mainstream,denn sie sind moden unterworfen,wenn sie sich z.b. die schönheiten der 20iger jahre anschauen,werden sie feststellen,dass sie das nicht nachvollziehen können…ähnlich dürfte es sich bei den göttinnen der alten meister in der malerei verhalten…
      insofern hat schönheit auch mit makel,wahrheit(hab mich gefreut das zu lesen)und mit authenzität zu tun…wahre schönheit muss immer durchbrochen werden ,damit sie nicht langweilt…denn das auge bleibt an makelosigeit nicht hängen…

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