Sommergewitter.

Für F. (6).

Schlage mich, ich schlag zurück
Und spieß dich auf mit Schwanz und Blick
Hab deine Krallen im Genick.
Du beißt in meine Schulter

Und beißt in meine Brust.
Du stößt mich wütend, weil du mußt,
von deinem Leib. Du fauchst vor Lust.
holst aus ich fall Dir in den Fang.

die offnen Fenster glühend rot.
Das ein ganzes Zimmer brüllt vor Not.
durch uns ist jedes Ding bedroht.
Du reißt dich los aus meinem Griff

Und windest dich durch unsren Schweiß
Der tost wie Meer, er ist ganz weiß
Ist Gischt, Geschlechtssaft, tobend heiß
Es kocht dir mein Blut auf den Lippen.

Das leck ich dir weg, da ißt du von mir.
Und kaust, ich schlucke Haut von Dir
Und kaue auch, wir sind e i n Tier.
Die Sonne kreischt, sie schüttet Tränen:

Die prasseln auf Scheiben und Parkett
Die spritzen her bis übers Bett
Nur Scheide die Leiber nur Bajonett
Die Gläser scheppern im Donner.

Dann steht der Regenbogen droben
und hat die Lust emporgehoben.

24 thoughts on “Sommergewitter.

  1. Pardon, aber der Regenbogen bzw die letzten beiden Zeilen wirkn mir etwas… nunja: kitschig. ein kuscheliges HappyEnd a la Hollywood. Das passt nicht. Schon gar nicht zu Dir.

    1. @ Titania: Das sehe ich völlig anders. Denn was e b e n f a l l s mit anklingt: Den Regenbogen hat in der monotheistischen Religion Gott als Bündnis zwischen ihm und den Menschen an den Himmel gestellt (ich dehne, was tatsächlich im AT steht, hier ganz bewußt auf a l l e aus). Diese religiöse Implikation ist in dem Gedicht ganz bewußt als an den – in diesem Fall sogar sowohl von Natur als von Geist obsessiven – Liebesakt gebunden. Wenn Du d i e s e Perspektive einnimmst, fällt der ganze erst einmal so empfundene Kitsch w e g. Und es bleibt das sich allmählich beruhigende “emporgehobene” Atmen dieses Paares: Zärtlichkeit. Siehe etwa Hesekiel 1, 28. Und sowieso: Mose 1, Kap. 9, 16 Und das nach der Sint!!!flut.

    2. Schlage – spieß auf – beißt – stößt –
      mußt – fauchst – holst aus –
      fall – brüllt – -reißt los –
      windest – tost – kocht –
      leck weg – ißt – kaust –
      schlucke – kreischt – prasseln
      – spritzen – scheppern: fällt
      Ihnen etwas auf?

      Da bringen Sie auch noch Hesekiel
      (und Mose) ins Spiel, um Titania(!)
      zu widerstehen! Nutzt nichts:
      Ihre Kraft-Metaphern
      (Schwanz=Bajonett!)
      sind weich und hohl!
      Es bleibt – als Ganzes –
      ein überdrehtes verkitschtes
      Liebes-Kasperltheater,
      das eines Kunst-Onanisten!

    3. Kann ich doch nichts für. Daß Sie ganz offenbar so etwas noch nicht erlebt haben und es möglicherweise auch weder fühlen noch denken w o l l e n. Da es Sie aber gejuckt hat, persönlich zu beleidigen, was ja einiges erklärt, mag ich nur mitleidvoll sagen: armes Jungchen…

      (Einmal ganz abgesehen davon – dies für meine übrigen Leser -, daß eine solche A r t Gedicht in Zusammenhang mit den anderen Arten gelesen werden sollte. Es sind, selbstverständlich, erst einmal Ausdrucksexperimente. Vom Inhalt nimmt diese Erklärung übrigens nichts zurück.)

    4. Was ist daran „persönlich“? Warum hören Sie nicht hin? Wozu brauchen Sie denn den klassizistischen Überwurf? Warum lassen Sie sich von diesen achso tollen deutschen Reimwörtern (den erstbesten, die sich anbieten: Brust-mußt-Lust; Schweiß-weiß-heiß…) blenden?

      „Ausdrucksexperimente“ – wenn ich das schon höre, und zwar von jemandem, der sich den Dschungel mit einem Schwanz(!) von Büchern schmücken muß! Sie sind also im Experimentierstadium und kauen(!) am Inhalt-Form-Problem!?

      Im Ernst: schauen Sie sich doch in den nächstbesten Spiegel – wie geht’s Ihnen damit, daß Sie sich nun schon zum 6. Mal an diese F. heranschmeißen, „ganz unpersönlich“, als „Werber“, zugleich im hinausposaunten (Jericho!) Bewußtsein, Sie seien „Gift für gemütliche Sozialität“? Mut, und zwar dazu, sich weiterhin als den siegreich Abgewiesenen zu zelebrieren!

      Herzlich T.

      PS: Der geschlechtsspezifische Geruch muß in meinem Fall vom Bamberger Wind verweht worden sein!

    5. Ah! Sowas dachte ich mir bereits. Daß Sie einen G r u n d haben. Daher weht der nicht-Bamberger Wind. Lacht.

      Und was den “Schwanz-mit-Ausrufezeichen von Büchern” anbelangt, so mag Ihnen das nicht gefallen, daß jemand ihn hat, Sie aber offenbar nicht… soviel zum Geschlechtsduft – nur daß es halt den Ausdruck “Bücherneid” nicht gibt. Freud hat da an was andres gedacht. Und nun gehn Sie, wie man in Wien sagt, sterben – oder quälen sich anderweitig nicht weiter mit Herbst-Le(c)ktüre.

      Sollten Sie nicht-anonym weitersprechen wollen, können Sie sich gerne übers Newsletter-Kontaktformular melden, dann kriegen Sie auch meine email-Adresse. Ansonsten werd ich löschen, was an nicht-sachlichen Einwürfen von Ihrer Seite noch kommt.

    6. Vielen Dank für die Ehre, zuerst in Ihre Assoziationskette Freud-Wien-sterben (nona!) eingegliedert zu werden, um gleich darauf eine zarte Einladung auf Privataustausch („Newsletter-KONTAKTformular“) zu erhalten! Ja, mich erregt Ihre ständige Selbstermächtigungs-Gestik und bewußt sexistische Selbstausstellungs-Wut (ein wenig). Aber es gibt sicherlich in Ihnen auch einen „armen“ Kern, voller Trauer, Verlorenheit, Depression und Selbsthaß, weshalb Sie ja ab und zu nicht davon absehen können, das VERLORENE Leben passieren zu lassen (bier- oder weinselig). Mein Zugang zu Ihnen ist übrigens die Erfahrung des eigenen, schmerzhaft erlebten Narzißmus, der mich auch wiederum zwanghaft – aber das kennen Sie ja – davon abhält, in eine mehr oder minder distanzlose Groupie-Haltung zu verfallen. Mir sind Mantis religiosa-Reflexe viel näher!

    7. Sie irren. Ich hab gar keinen Sexismus. Narzißmus gewiß, aber das weiß ich und find ich nicht schlimm. Immerhin kommt ein Werk dabei heraus, während andere Deutschlandfahnen schwenken. Aber Sexismus? Was verstehen Sie darunter?
      In einer sich zunehmend kybernetisierenden Zeit, die obendrein als aristotelisch-monotheistische Erbschaft den Geist – der doch selber nichts ist als eine Funktionserscheinung der Chemie- fetischisiert, kann es nichts schaden, körperlich und immer körperlicher zu werden. Weil obendrein nur das fruchtbar ist. Hätten wir nur-Geist, stürben wir aus. Hätten wie keinen Geist, lebten wir weiter.

      (Übrigens m a g ich Geist. Aber finde seine Hypostasierung und interessengeleitete Moralität zum Kotzen.)

  2. zu trisam ach herbst, ich glaube, trisam ist einfach nur verklemmt. ist ja auch im ausdruck eher armselig. es mag nicht jeder übers ficken lesen, auch wenn ersie’s sicher nicht ungern tut: das sind zwei verschiedene dinge. und wenn dann noch die bibel dazukommt: ogöttchendoch. die ist ja so heilig…

    1. Ach jethro! Auch Sie sind einer von den Speichelleckern („Das leck ich dir weg!“)! Logisch, daß Ihnen nach Ihrer Selbstcharakteristik („einfach nur verklemmt“, „eher armselig“) schon der Atem ausgeht! Schade nur, daß man beim Ficken (und das ist nur E I N DING, Sie Mann!!) Durchhaltekraft braucht. (Unter einer Stunde geht bei mir nichts, und das mehrmals am Tag!)

      Herzlich T.

      Apropos Bibel: „“Ein Narr führt den Beinamen ‚Schön’, weil er zu allem, was er sieht und was ihm geschieht, stets nur sagt: „Schön, schön.“ Selbst, als sein Haus einstürzt und seine Frau und Kinder tot unter sich begräbt, sagt er: „Schön, schön“, weil er alles von Gott vorherbestimmt sah.“ (Wo stehts?)

    2. Unter einer Stunde geht bei mir nichts, und das mehrmals am Tag!

      Na du meine Güte – wie primitiv ist jetzt d a s?

      Männer prahlen (!) nur mit Sex, den sie… na? Ganz genau: n i c h t haben.

      [ Und bevor hier wieder der Vorwurf kommt, Herbst prahle, nur der Hinweis, dass zwischen Ihrem o.g. Satz und Herbsts Äußerungen feine Unterschiede liegen, die ganze Welten füllen, die für Ihre Augen aber ganz offensichtlich ebendies n i c h t sind. ]

    3. Na, Sie, TiCartha, hab ich wirklich nicht gemeint, auch nicht „persönlich“. Aber wie wahr: Männer prahlen, Frauen… (?) Kaum taucht eine amazonische(!) Übertreibung auf, wird’s schon verwirrend. Ich hab von mir als Frau (!) – „Man muß ja beinahe alles mit Rufzeichen versehen!“ – geredet, noch dazu als keineswegs so keusch Götterleibserfahrene wie Sie! Ich muß nicht in Dauersublimation erstarren und auch nicht mit meinem Sch…. (nein, ich sags einmal nicht!, soll doch ER) prahlen,: „wie fleischlich mein Schwanz heute früh noch drittels steht: wie schwer er ist.“ (Die übliche Morgen-(MILCH)???) Soll ich Ihnen den heutigen Mittags-Uschi-Zustand vor Augen führen? Ich tus lieber nicht, sonst kippen Sie mir noch vom Stuhl und vergessen ganz auf die „feinen Unterschiede“! (Pierre Bourdieu) (“die ganze Welten füllen”….. Aha!).

    4. Was ist an meiner Körperbeschreibung Prahlerei? Ich schilderte einen Z u s t a n d. Der war. Und manchmal ist. Ich versuche, den Organen nahezukommen, finde den Geist, weil er so billig zu haben ist, zunehmend uninteressant. Und j a!: mich würde es sehr interessieren, von einem “Muschi-Zustand” aus dem Gefühl einer Frau zu lesen, nur daß ich nicht “Muschi” sagte, weil ich dieses Sprachgekuschel entsetzlich finde. Ich würde zu meinem Schwanz auch nicht Pimmelchen sagen. Also wenn Sie das k ö n n e n oder wenigstens versuchen wollten, wär ich der erste, darüber zu lesen. Nämlich: um zu erfahren.

      Vielleicht verlassen Sie mal diese germanistoide Distanz und versuchen, dem Fremden n a h zu kommen. In Benjamins Verständnis von Kritik: n i c h t trennen, sondern sich anschmiegen. Im übrigen bin ich erstaunt, wie viel Sie hier mitlesen, wenn Ihnen das alles doch ganz offenbar nicht gefällt. Woher dieser Masochismus? Oder steht, wie ich schon einmal vermutete, ein Interesse dahinter? Und weshalb so anonym? Zeigen Sie Gesicht, wenn Sie denn eine Frau s i n d. Bei Männern wundert mich Feigheit ja nicht. Aber nicht mal das wird aus Ihren Beiträgen deutlich. Mal könnten Sie Mann sein, mal Frau… chargierend hinter Masken… und immer ein Pfeilchen zur Hand, um zu stechen.

    5. Gut, das nehm ich an (von Ihnen): wir wollen da wirklich nichts Kuscheliges aufkommen lassen, nichts “Germanoides”! (Auch wenn sich ein „Versorger“ nirgendwo blicken läßt.) Seien wir – wunschgemäß – benjaminisch anschmiegsam!
      Also von der Uschi (mein Vorname, Ulrike, leider) zur Scheide. SCHEIDE. Derzeitiger Zustand: Regel. Geschlossene Labien, die mucocutaneous boundaries verfassungsgemäß unaufdringlich unsensibel. Etwas Unruhe im Unterleib, pauschal. Genauer: Bauch gespannt, Brüste zu schwer – das Übliche.
      Im Vordergrund steht aber die Frage, wie ich meinen Hang zu den „versteckten“ Süßigkeiten etwas neutralisieren kann. So banal, so wahr: der Bauch springt mir ins Gesicht, jederzeit! Ich habe – während meiner Arbeit, also tagsüber, aber wenn die Termine drohen, wie jetzt, auch nachts – fast IMMER Hunger. Immer muß ich an meine zu erwartenden Drei-fach-Speckfalten denken, an die sich verändernde Kleidergröße (derzeit bereits 38). Daran, welche Kleidungsstücke (ich bestelle nur bei diesen Verführ-Versandhäusern) am vorteilshaftesten an mir wirken, also am besten die Normal- und Sonder-Schwachstellen verbergen. (Nachsatz: denken Sie sich alles Knusprig-Schokoladige, Bounty, Swedy…, dann wissen Sie, was meinen Tag – außer „Geist“ – strukturiert. Masochismus eben!)

    6. auflachend: touché! “Genauer: Bauch gespannt, Brüste zu schwer –” – bei allem Auflachen, ich bekam eben, als ich das las, Ihr Körpergefühl (oder etwas, von dem ich spüre, es könne ihm gleichen). Für mich ist das wertvoll, und ich werd’s nicht mehr verlieren.
      Zum anderen. Ich hatte das Problem mit dem Hunger und dem Bauch selbst einmal, das ist jetzt 13 Jahre her. Damals hörte ich zu rauchen auf (und blieb dann sieben Jahre ‘trocken’). Nach drei Monaten ging ich in die Breite und legte innerhalb von sechs Wochen acht Kilo zu. Da ich mit Fett nicht umgehen kann, es an mir selber ebenso als unangenehm empfnde wie an anderen, nahm ich die Sache mit Leistungssport in Angriff. Der ist mir geblieben, der Bauch verschwand innerhalb von dreivier Wochen und ist seither auch nicht wiedergekehrt. Wichtig dabei ist, daß man diszipliniert trainiert und nach Plan. Jeden Tag anderthalb Stunden reichen, davon eine halbe Stunde laufen. Und zwar von langsam bis schließlich schnell und immer die Werte notieren, damit man den Fortschritt mitverfolgt. Das motiviert ungemein und macht im übrigen sehr schnell süchtig. Guter Nebeneffekt: Sie brauchen sehr viel weniger Schlaf als jemals zuvor.

  3. lieber herr oberlehrer trisam warum verschwenden sie ihre und meine lebenszeit in diesem forum? sie lesen ja nicht mal richtig. und für ihre mehrmaligen stundenficks gibt es sicher ein geeigneteres forum als dieses. komisch, ich bin noch nie drauf gekommen, dabei die zeit zu stoppen (ist jetzt kein wortspiel). hatte da immer besseres zu tun. nun ja, jeder wie er will und kann.

    schönes leben noch

  4. wenn die raserei verklungen und zeit vergangen, das gedicht aber immer noch da ist, dann stehen da tatsächlich diese verse. da reimt sich dann brust auf lust, schweiß auf heiß und weiß etc. und da kann man herbst noch so sehr lieben – nein.

    so wie ein schauspieler an einem abend, an dem er, weil leicht betrunken und voller selbstmitleid, sich für besonders gut hält, nicht einmal mittelmäßig spielt.
    (wie etwa der angeheiterte gert voss in ibsens “baumeister solneß” vor ein paar wochen im burgtheater.)

    1. @ferromonte. Vielleicht haben Sie recht, vielleicht auch nicht. Ich kenne freilich den Prozeß auch, und es spricht einiges für Sie. Andererseits gehört auch sowas in Die Dschungel – es steht ja einiges daneben, sowieso -, und auerdem: Es s i n d halt diese deutschen Reimwörter auf Lust banal und tragen dadurch ein Stückchen eben jener Banalität, die an jeder auch obsessiven Liebe hängt: genau das nämlich, was wir alle, ob wir Arbeiter Professoren Dichter Straßenbahnschaffner sind, gemeinsam haben. Wie auch den Kummer um sie. Das Gemeinsame ist immer eine Stanze. Weshalb soll sich das in einem Gedicht, das neben anderen Gedichten steht, nicht a u c h ausdrücken? Auch wenn wir dabei schlucken.
      Im übrigen hebt, denke ich, die Raserei – also die Semantik des Textes – das Banale auf. Jedenfalls denke ich das derzeit noch. In einem Jahr möglicherweise nicht mehr. Oder dann erst recht.
      (Vielleicht sollte ich die versuchten Schönungen wieder wegnehmen, fällt mir jetzt auf, da ich in diese Richtung argumentiere.)

  5. Formbedarf. Von Dielmann. Das Gedicht »Sommergewitter« scheint mir durchaus diskussions(pardon:)bedürftig. Die Struktur bringt eine der (erzählerischen) Absicht gut nahe Spannung auf mit den Reimständen a/a/a/b. Dazu flirrt über die ersten drei Strophen eine Ahnung von Expressionismus, die das Gedicht vorantreibt – dann aber auch auf eine Punkt hin treibt, der nahe sein, näher erreicht sein müßte, jedenfalls empfinde ich die Bewegung des Anfangs so. Dann aber geht es nicht nur über dieses »Ziel« hinaus, sondern auch in zu mächtige Dimensionen mit dem Meer, nimmt zudem das, was vorher als Expressionistische Stimmung eher durchschimmerte ins Wort (Sonne kreischt, Fenster brüllt. Dazu stockt dann der letzte Vers von Strophe 4 auch noch durch die zwei Senkungen, so daß im inneren Rhythmus das Gedicht hier zu Ende ist … – Das wird schwerlich zu retten sein durch »Verdichtung«, weil der Anfang eine schöne, sehr eigene Zeitdimension hat, es ist ein Moment, der sich in einem Raum ausgelegt hat – danach soll dann aus-erzählt, zeitlich ausgebreitet (sogar auserklärt fürchte ich ein bißchen) werden, und das ist einfach zu viel für den Ansatz, aus dem heraus Du aufgebaut hast. Der schön ist. – Ich überlege, ob das ein zwei-teiliges Gedicht sein könnte: Der Moment der ersten Strophen, als Vorwurf, als Erlebnis meinethalben – dann eine ganz andere »Perspektive« dazu, dagegen, danach jedenfalls, das kann dann die erzählerische Schiene werden, wie es sich durchgeprägt hat bisher, könnte aber auch eine ganz extrem reflektorische sein, in der dann Deine »argumentierten« Aspekte wie zum Regenbogen, zum Meer etc. eine Schärfe bekommen UND ästhetisch ins Szene gesetzt wären.

  6. Man mag mich ja einen vollständigen Banausen schelten (an anderer Stelle wurde dies schon von anderen besorgt), aber ich finde sowohl das Gedicht wie auch die sich daran anschließende Diskussion äußerst lehrreich. Im besten Sinne. LG, WilderKaiser

  7. verben sieht man nicht der versuch, ohne personalpronomina auszukommen, bleibt inkonsequent.
    nicht der “bogen des friedens” wölbt sich über diesem gedichtversuch, sondern die schwer überbietbare “frühlingsfeier” Klopstocks.
    hier möchte man Benn abwandeln: der herr gegenüber stäubt sich den pint ab; es stäuben sich aber in diesem moment viele herren den pint ab.
    das ist für diesen kulturkreis durchgekaut und lockt den reaktionärsten klerikalfaschisten nicht mehr hinter seinen scheiterhaufen hervor.

    der zu unrecht vergessene dichter Krzyzanowsky nahm es vorweg: “dass diese dinge immer die gleichen, machte mich lachen.”
    dass diese “dichter” immer die gleichen, überrascht mich nicht mehr. .

    übermorgen wird Benn, dem die deutschsprachige literatur mindestens so viel zu verdanken hat wie Brecht, 50 jahre gemodert haben. wenn ein Becher vor Benns lebenswerk den hut abnehmen konnte, wird auch der kommunistische vuvu nicht zurückstehen, der von vielen beeinflusste und auch von Benn.

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