Borges und Mäzene. Der heutige Newsletter.

wie in der letzten Woche angekündigt, stellen wir nunmehr >>>> auch den zweiten Borges-Text zu Ihrer Verfügung auf die fiktionäre Website. (Es gibt noch einen dritten, ein Hörstück, das ich seinerzeit ins Blaue hineinschrieb; bislang mochte aber niemand darangehen. Ich möchte ihn nicht vor der Zeit hinausgeben, damit er dann nicht als veröffentlicht gilt und von daher eine Realisierung im Rundfunk unmöglich wird.)

Ein Wort in eigener Sache. Es ist existentiell so eng geworden, daß ich derzeit mit den Mieten immer ins Hintertreffen gerate; die Krankenvesicherung bediene ich seit längerem nur noch mit kleinen Stotterbeträgen, damit es bei Mahnungen bleibt und sie mir nicht gekündigt wird. Auch hier ist dringend Abhilfe gesucht. Worum ich mich aber am meisten sorge, ist die Arbeitswohnung Dunckerstraße. Sie ist ja seit THETIS fester, immer wieder beschriebener Ort von ANDERSWELT-Handlungen, also längst literaturgeworden-selbst. Ich würde sie gerne mindestens bis zum Abschluß des dritten Bandes der Trilogie (ARGO) halten, aber das ist derzeit sehr gefährdet. Also suche ich einen – sagen wir mal: Financier, der die Miete der Arbeitswohnung kurzerhand für ein Jahr vorausbezahlt. Da ich dafür noch eine alte Ostmiete zahle (es gibt keine Heizung etc.), wäre es schon deshalb absurd, den Ort aufzugeben. Die Kinderwohnung (Zwei-Väter-WG, worin ich ein Zimmer für meinen Kleinen, für mich aber keines habe, sondern ich arbeite da in der Küche) betrachte ich hingegen als eine verpflichtende Bleibe für meinen Jungen, der 3 ½ Tage wöchentlich bei mir ist. In der Arbeitswohnung könnte ich den Kleinen nicht unterbringen; es ist zu eng, vollgestopft mit Büchern, Platten, dem übrigen Arbeitsmaterial. Es ist eben auch nur ein einziger Raum. Für den Kleinen wäre das gräßlich. Nicht einmal ein Bett gibt es hier.
Würde mir die Arbeitswohnung nun gekündigt werden, wüßte ich – von dem literarischen Aspekt einmal abgesehen – gar nicht, wohin mit meinen Arbeitsmaterialien. Es ergäbe so oder so eine Katastrophe, denn jede neue Wohnung, die ich zusammen mit dem Jungen bezöge (also für jeden ein Zimmer), wäre signifikant teurer, als es insgesamt jetzt mit den beiden Wohnungen ist. Der Betrag, übrigens – Wichtiges steht i m m e r in einem Übrigens – ist objektiv nicht sehr hoch, 12 x 155 Euro für ein Jahr.
Ich habe bei diesem Anliegen kein schlechtes Gewissen, sondern stehe da in einer Tradition, der man stolz ins Auge sehen kann. Daß ich wenig arbeite, kann sicher keiner sagen, der die Entwicklung sowohl der fiktionären Website als auch DER DSCHUNGEL. ANDERSWELT lesend mitverfolgt. Letztere sind in ihrer ästhetischen Art wohl einzig im deutschsprachigen Raum; entsprechend werden sie auch sowohl frequentiert wie diskutiert. Und was die Download-Zahlen der auf die fiktionäre Website gestellten Texte anbelangt, bin ich seit dem 29. 9. 2004 heute morgen bei 13.752 angelangt, das entspricht monatlich rund 860 Text-Downloads pro Monat.
Selbstverständlich, es würde viel mehr helfen, bekäme ich einen neuen Verlagsvertrag. Nach den Geschehnissen um mein verbotenes Buch sieht das aber nicht so aus; für ARGO haben nahezu sämtliche deutschen Großverlage abgesagt; eine Situation, in der ich bereits vor Erscheinen von WOLPERTINGER ODER DAS BLAU gewesen bin. Ich habe darüber an anderen Stellen mehrfach geschrieben.
Abschließend möchte ich noch den Lesern danken, die dazu übergegangen sind, nach eigenem Ermessen – quasi als Abonnement Der Dschungel – kleine Beträge an mich zu überweisen. Ach ja, und noch eines: Falls jemand für die Arbeitswohnung einspringen möchte, kontakte er mich bitte unter *). Ich würde ihr/ihm dann die Kontonummer meines Vermieters mitteilen, da ich das Geld nicht persönlich bekommen möchte. Zum einen bestünde die Gefahr, daß es, wegen drohender Kontopfändung, seinem Verwendungszweck nicht zukäme; zum anderen könnte mich die schwärende Situation dazu verführen, es für anderes zu verwenden.

Ich danke Ihnen allen.
ANH

[*): Die eigentliche Adresse möchte ich wegen der automatischen Spammer nicht offenlegen. Für d i e s e Zwecke nehme ich fiktionaere @ gmx . de. Da kommt sowieso viel Spam an.]