Den äußeren urbanen Stadtlandschaften addieren sich die inneren Räume, die nicht nur psychischer (also individueller), sondern auch objektiver (nämlich kybernetischer) Natur sind und auf die äußeren, sie damit erweiternd, d i r e k t zurückwirken: Es findet sozusagen eine Materialisierung der Ideenwelt statt, bzw. ist die Idee ihrerseits bereits immer aufs Materielle rückgebunden. Das findet seinen Ausdruck unter anderem in der Veröffentlichung des Privaten (hier schließen sich Weblog-Theorie und Ästhetik zusammen), in reality-Shows, die das Private gleich vorab inszenieren (oder – so kann man es a u c h sehen – den inszenierten Charakter des Privaten offenbaren) sowie in den Chatrooms, vornehmlich denen erotischen Charakters, worin sich (“Netzfrauen”) der reale Mensch ganz bewußt zu einem Avatar macht. Der dann sein Privatestes “verrät”, nämlich verraten d a r f. Der Gedankenraum (das Zimmer, in dem man ein Buch l i e s t, und das, in dem es s p i el t) wird unterdessen kommunikativ g e t e i l t; er ist – wie bei der Harry-Potter-Mode völlig offensichtlich – S o z i a l r a u m und wird, damit er sich bloß nicht weiter unterscheidet, nahezu umgehend, sich selber stanzend (klischierend), verfilmt.
Es ist – jedenfalls in den westlichen Kulturen – nicht mehr zu sagen, welcher Bereich (sofern man da überhaupt noch sauber auseinanderhalten kann) “bedeutsamer” sei: der Imaginäre (kybernetische, technologische) oder der Materielle (reale) Raum. Es scheint sich in der Psyche beides aufeinanderzulegen – oder l i e g t schon längst aufeinander. Der Begriff der Person kehrt zu ihrem etymologischen Ursprung zurück und ist zugleich doch sehr viel weitergekommen: meint etwas sehr Zukünftiges, das indes bereits da ist. Davon erzählt das Romanprojekt. Nein, falsch: D a s erzählt die ANDERSWELT. Das i s t sie.
Der a n d e r e Realismus.*.
*[Als künstlerische – ästhetische – Kategorie.]