Die Welt ist ein Computer.

[Bach, Partiten für Violine solo.]

Werden physikalische Gesetze als Rechenanweisungen für die Natur betrachtet, so verhält sich das Universum wie ein gigantischer Computer.(…) für einen Physiker ist jedes physikalische System ein Computer. Felsbrocken, Atombomben und Galaxien laufen zwar nicht unter Windows oder Linux, aber auch sie speichern und verarbeiten Information. Jedes Elektron, Photon oder sonstige Elementarteilchen speichert Datenbits – und jedes Mal, wenn zwei solche Partikel in Wechselwirkung treten, werden diese Bits umgewandelt. (…) Das Universum ist denmnach nicht nur ein gigantischer Computer, sondern ein einziger Quantencomputer.
Womit einmal mehr klar ist, daß sich ARGO einem (neuen?) poetischen Realismus verpflichtet hat. Denn „Das Universum rechnet: Schon durch ihre bloße Existenz speichern alle poetischen Systeme Information. Indem sie sich mit der Zeit dynamisch verändern, verarbeiten sie diese Daten.“

Seth Lloyd und Y. Jack Ng in: „Ist das Universum ein Computer?“, Spektrum der Wissenschaft, Heft Januar 2005.

Argo. Anderswelt. (82).

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3 thoughts on “Die Welt ist ein Computer.

  1. Ist das Universum ein Computer, wenn es sich aus Physikerperspektive betrachtet wie ein Computer verhält? Selbstverständlich nicht. Denn Computer sind irdische Artefakte, das Universum hingegen
    ist weder von Menschen gemacht, noch kann es wie ein Computer von Menschen zerstört werden. Wissenschaftler, die immer wieder meinen, das Universum in ihr Fliegenhirn hineinzwängen zu müssen, offenbaren damit letztlich nur ihre kindischen Allmachtsphantasien. Wenn das Universum sich mit etwas von Menschen Machbarem (nicht: Gemachtem!) vergleichen ließe, dann allenfalls mit Musik. Aber jeder intelligente und einfühlsame Musiker oder Laie spürt, daß Musik mehr ist als Physik und ein Komponist alles andere als ein Rechner. Er ist ein Medium für etwas, das unser aller Fassungsvermögen übersteigt und bis in alle Ewigkeit übersteigen wird. Amen.

    1. Das ist esoterischer Unsinn. Verzeihung. Daß etwas ein Computer sei, heißt mitnichten, er sei von Menschen gemacht. Wobei nicht einmal das auszuschließen ist. Aber Ihr „Amen“ gibt ja die Richtung, und sie ist letztlich, da an Glaube gebunden, nicht diskutierbar. Deshalb gilt dafür das gleiche, was Nietzsche für Gott konstatierte: Da sich darüber nichts sagen lasse, klammere man ihn einfach aus seinen Überlegungen aus. (Hingegen eignet er sich wie jeder religiöse Inhalt sehr wohl als Movens einer Entwicklung – selbstverständlich auch der Künste -; er entspricht dann funktional dem, was bei Kant der erste Impuls für ein Experiment ist: Man setzt etwas und guckt, was daraufhin passiert. W a s man setzt, ist letztlich egal.)

      Den „kindischen Allmachtsphantasien“ verdanken wir übrigens das Wesentliche unserer Art. Man sollte sich über sie nicht erheben. Im übrigen lesen Sie einfach diesen Aufsatz, der Link liegt ja unter der Quellenangabe.

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